Made in Germany genießt einen guten Ruf. Nach dem NSA-Skandal verstärkt auch bei der elektronischen Post. GMX, Web.de und Telekom werben seit Ende April sogar im Privat-TV für ihre Initiative
"E-Mail made in Germany". Und wollen vom Vertrauensverlust in US-amerikanische Provider profitieren. Laut dem jüngsten GPRA-Vertrauensindex gelingt das auch.
Demnach belegen im Ranking der E-Mail-Anbieter deutsche Unternehmen die vorderen Plätze. US-Unternehmen finden sich durchweg am Ende der Tabelle wieder. Hier schlägt sich die Sicherheitskampagne der nationalen Anbieter positiv nieder. Vertrauenssieger ist T-Online (68 Prozent), Rang drei belegt GMX (52). Dazwischen steht der britische Anbieter Vodafone (56 Prozent). Schlusslichter sind neben Google/Gmail (32) Yahoo, AOL und Hotmail.
Das Ranking kann allerdings nicht kaschieren, dass das Vertrauen der Deutschen in die Datensicherheit von E-Mails nach den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden grundlegend erschüttert ist. Wie die Ergebnisse des GPRA-Index zeigen, vertrauen nur noch neun Prozent der Befragten darauf, dass ihre E-Mails sicher sind. Bei 34 Prozent ist das Vertrauen "eher gering", bei 15 Prozent sogar "sehr gering". In diesem Zuge hat die IT-Branche insgesamt einen massiven Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verlieren die Hard- und Softwareproduzenten rund 17 Prozent - dies auch aufgrund massiver Defizite in der Vertrauensdimension "gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln".