Weltumspannend und doch nah am Leser
Dass ein Unternehmen mit rund 14.000 Mitarbeitern, die über fast 50 Produktionsstätten in mehr als 30 Ländern verteilt sind, etwas dafür tun muss, dass der Zusammenhalt gewahrt bleibt, liegt auf der Hand. Doch Gemeinschaftsgeist zu beschwören, ist keine leichte Aufgabe. Immerhin muss sich der in drei große Sparten aufgeteilte Industrieriese mit Hauptsitz im Schweizerischen Schaffhausen mit allein schon klanglich so sperrigen Themen wie der Umwandlung der bisherigen Tochter "GF Agie Charmilles" in "GF Machining Solutions" beschäftigen - und Derartiges den Betroffenen nachvollziehbar erklären, sodass sie es verstehen. Wie schafft man Nähe auch bei kalten Themen? Indem man nahe an den Menschen bleibt.
Reportage-Portrait
Und ganz sicher ist Jörg Nawrocki ein Mann, der Neugier auf sich zieht - und der andere inspirieren und mitreißen kann. Der drahtige 54-Jährige verfolgt mit zäher Ausdauer und beeindruckender Leistungsbereitschaft ein nicht ganz alltägliches Hobby: Er ist Ultraläufer. Ein Marathon ist für ihn nur eine Trainingseinheit. Wenn Nawrocki sich wirklich etwas beweisen will, geht es etwa auf den "Ultra-Trail du Mont-Blanc" - und damit auf einer 170-Kilometer-Rennstrecke etwa 10.000 Höhenmeter auf und ab. Völlig zu Recht ist der eiserne Ausdauerläufer Titelheld. Was ihn zur Identifikationsfigur macht: Er ist nicht nur Ausnahmeathlet, sondern als Qualitätsschef in der Automotive-Sparte eine wichtige GF-Führungskraft. Nicht selten läuft er 25 Kilometer, bevor er kurz duscht und dann seinen Dienst im Konzern antritt.
In einem packenden Reportage-Portrait lernt man ihn im neu gestalteten "Globe"-Magazin kennen. Und spürt dabei auch etwas über das Arbeitsethos, das vorbildlich ist. "Ich setze mir Zwischenziele", sagt Nawrocki im Text - und spricht dabei nicht nur übers Laufen. "Ich zerteile die Strecke geistig in handliche Happen und sage mir: 'Jetzt läufst du erst mal an die Donau, dann sind schon mal 40 Kilometer weg, dann bis in die Alpen, dann die erste Steigung rauf' und immer so weiter."
Doch auf seine Art ist auch Heinz Müller, ein Montage-Mitarbeiter aus dem Werk in Sissach in der Schweiz, ein Ausdauerheld. Eigentlich wollte der gelernte Bäcker und Konditor einst nur eine berufliche Zwischenphase überbrücken - und ist nun schon seit 40 Jahren für Georg Fischer tätig. Auch seine Geschichte, vorgestellt auf einer sympathisch opulenten Foto-Portrait-Seite, stärkt das Wir-Gefühl im Konzern. Oder Giuseppe Ventimiglia: Der Automotive-Projektleiter betreut in seiner Freizeit ehrenamtlich sozial benachteiligte Kinder. Oder Maike Roeder, die Product Manager bei einer US-Tochter ist und vom ganz speziellen Flair ihres kalifornischen Lebensstils schwärmt - inklusive Marshmellow-Grillen am Strand und mexikanischem Schlemmen am "Taco Tuesday". "Globe" wird seinen Namen gerecht: Es erzählt Geschichten und gibt einem weltumspannenden Konzern Gesichter.
Austarierte Mischung
So rundet sich das Gesamtbild einer komplexen Konzernstruktur, die sich in der von Signum Communication komplett neu überarbeiteten ehemaligen Mitarbeiterzeitung mit sich und über sich selbst verständigt. Durchaus ernste, herausfordernde Themen wie etwa Informationsartikel über wichtige Unternehmensprojekte oder anstehende Messeauftritte sind dabei natürlich eingeschlossen. Das Besondere an dem Signum-Ansatz: "Alle Mitarbeitenden aus den drei Divisionen GF Piping Systems, GF Automotive und GF Machining Solutions finden sich in dem Magazin wieder", so das Credo der Mannheimer Agentur. "Sie spielen die Hauptrolle und geben sozusagen den Ton an."
Besonders deutlich wird der integrative Charakter auf der Doppelseite mit der "Your Globe"-Rubrik: Hier können die Georg-Fischer-Mitarbeiter Wünsche äußern, was in einer der nächsten Magazine abgehandelt werden soll. Die Redaktion will die Themenanregungen gerne aufgreifen.
"Wir haben das Magazin für die Mitar beitenden von GF optisch und inhaltlich gründlich überarbeitet. Eingebettet in ein modernes Layout, werden wir Sie auch weiterhin über die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen in allen Divisionen informieren", schreibt Beat Römer, Head of Corporate Communications im Editorial zur ersten neuen "Globe"-Ausgabe. "Sie und Ihre Kollegen stehen jedoch mehr denn je im Mittelpunkt - mit Ihren berufichen Tätigkeiten, Hobbys und Meinungen", wendet er sich an die Beschäftigten. "Denn Sie sind Georg Fischer! Und genau das soll die neue Globe von jetzt an auch zeigen."
Gelungen ist ihm das - mit Hilfe von Signum - geradezu vorbildlich. Man darf schon gespannt auf die ersten Folge-Hefte sein. "Globe" erscheint viermal im Jahr in den sechs Sprachen Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch, Türkisch sowie Chinesisch und umfasst 44 Seiten. Parallel zur Print- Ausgabe erscheint "Globe" auch als E-Journal.
Rupert Sommer