Die Reputations-Panne als Titelthema
„Im Zeichen der Erneuerung“ wollte sich die Februar-Ausgabe der „Motorwelt“ präsentieren. Das war offenbar ohnehin geplant – wenn auch ganz anders. Dass die Notwendigkeit, alles neu, frisch, sympathisch und aufgeräumter darzustellen, viel weiter gehen würde als der „Motorwelt“-Relaunch, den man eigentlich vorstellen wollte, konnte niemand ahnen. Obwohl: Mindestens einer oder mehrere der „Whistleblower“ dürften sich auch auf dem Redaktionsfoto verstecken. Sei’s drum: Nun erscheint das Magazin mit einem neuen Farbleitsystem und vier neuen Hauptrubriken – in einer Service-Orientierung und Aufgeräumtheit, die auch in „normalen“ Zeiten erfreulich und notwendig gewesen wäre.
Im Krisen-Teil setzte die Redaktion auf den Mut, viele bereits bekannt gewordene ADAC-Pannen (Skepsis an Tests und Rankings, Hubschrauber- und Rettungsjet-Flüge der Manager, dubiose Immobiliendeals) zu thematisieren.
Pluspunkt des Schwerpunkt-Themas ist es, kommunikativ in schlimmster Not noch einmal die Kernwerte des Vereins zu vergegenwärtigen: Deswegen war es eine gute Idee, die ADAC-Krise aus der Perspektive der unmittelbar Betroffenen – Hilfe suchende Autofahrer und rührige Pannenhelfer – aufzugreifen. Im Stil einer Reportage schildert die Strecke, mit welchem Misstrauen, aber auch weiterhin viel Wohlwollen sich die wahren „Gelben Engel“ konfrontiert sehen.
Fazit zur Relaunch-Ausgabe: Dem ADAC gelingt ein wichtiger, aber nur erster Schritt auf dem mühsamen und langen Weg, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
(rs)
Fakten zum Magazin
Die ADAC Motorwelt ist die Mitgliederzeitschrift des ADAC Erscheinungsweise: monatlich Auflage: 13,79 Millionen Exemplare, davon 0,37 Millionen als E-Paper