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News / Schwäbische Kapriolen oder: von der LBB zur LBBW
LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter
08.10.2009   News
Schwäbische Kapriolen oder: von der LBB zur LBBW
 
Nach der Kontroverse um eine Pressekonferenz der Landesbank Baden-Württemberg wird nun bekannt, dass Kommunikationschef Marcus Recher im Januar seinem alten Boss Hans-Jörg Vetter (Foto) von der Spree an den Neckar folgt.
Spricht man die Pressestelle der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) auf die Einladungspolitik zur Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag an, reagiert sie unüberhörbar etwas verlegen. „Wir berücksichtigen die Kritik“, heißt es. Kein Wunder, erschöpft sich der Kreis der Kritiker doch nicht im DJV und der Grünen-Fraktion im Stuttgarter Landtag. Selbst Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU), zugleich Vorsitzender der LBBW-Trägerversammlung, hatte der „Stuttgarter Zeitung“ über einen Sprecher ausrichten lassen, dass zu seinem Verständnis von Pressefreiheit auch gehöre, „grundsätzlich allen Medienvertretern gleichermaßen Zugang zu Pressekonferenzen“ zu gewähren.Die „Stuttgarter Zeitung“ hatte am 1. Oktober genau wie die „Stuttgarter Nachrichten“, Reuters und dpa zu den Auserwählten gehört, die den vertiefenden Ausführungen des LBBW-Chefs Hans-Jörg Vetter zu den teils drastischen Umstrukturierungen der Landesbank lauschen durften. AP, ddp, ARD samt Regionalsender SWR und ZDF waren bei Vetter, angeblich öffentlichkeitsscheu, aber von Norbert Essing beraten, unerwünscht.Ein LBBW-Sprecher hatte bereits am Dienstag gegenüber der dpa erklärt, man bedaure, wenn einzelne Medien sich ausgeschlossen fühlten. Zugleich verwies er jedoch auf die „ausführliche Pressemitteilung“, die an alle Medien gleichermaßen gegangen sei. Bei dieser Argumentation darf man sich dann aber fragen, wozu überhaupt noch eine Pressekonferenz, wenn doch angeblich alles Wesentliche schon in der Pressemitteilung steht.Wie gut, dass die LBBW dieser Tage nicht nur vom Wegfall von 2.500 Arbeitsplätzen, etwa einem Viertel ihrer Stellen, und von der Konzentration auf das angebliche Kerngeschäft – Kredite an schwäbische Mittelständler – berichten kann. Nein, am 1. Januar 2010 tritt ein neuer Kommunikations- und Marketing-Chef seinen Posten in Stuttgart an: Marcus Recher (43), bisher Kommunikationschef der Landesbank Berlin (LBB). Die Besetzung war durch den Weggang von Michael Pfister (50) nötig geworden, der die LBBW am 30. September mit unbekanntem Ziel verlassen hatte. Oder sollte man sagen sie war möglich geworden? Schließlich kennen sich Recher und Vetter aus Berlin. Der 57-jährige „Bankensanierer“ Vetter war erst im Mai vom LBB-Chefsessel in seine schwäbische Heimat gewechselt. (fb)

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