Fast jeder zweite Redakteur geht täglich via Smartphone oder Tablet auf Informationssuche. Vier von fünf Journalisten wünschen sich Pressemitteilungen mit Bildern. Und: Jeder vierte Journalist will per Livestream am Geschehen teilhaben.
42 Prozent der befragten Journalisten recherchieren jeden Tag auf einem Smartphone oder Tablet. Weitere 16 Prozent tun dies mindestens ein Mal pro Woche, erläutert Sandra Liebich, Produktmanagerin OTS bei news aktuell,
in einem Blogeintrag. Besonders mobil-affin sind demnach Multimedia-Journalisten: 62 Prozent der Videoredakteure, 53 Prozent der Audioredakteure und 47 Prozent der Online-Redakteure suchen täglich nach Informationen für ihre redaktionelle Arbeit. Unterdurchschnittlich ist die Nutzung bei Textredakteuren (39 Prozent) und Bildredakteuren (40 Prozent). Besonders relevant ist für Journalisten das Abrufen von E-Mails auf ihren mobilen Geräten. Zwei Drittel der befragten Redakteure setzen ihr Handy hierfür ein. Ein Viertel der Befragten Journalisten nutzt hingegen nie mobile Endgeräte für die Recherche.
Jeder Zweite nutzt Nachrichten-AppsKnapp 49 Prozent der befragten Journalisten recherchiert mit Hilfe von Nachrichten-Apps und nutzt sie damit häufiger als soziale Netzwerke (41 Prozent). Ältere Redakteure nutzen ihr Smartphone oder Tablet häufiger zur Recherche als jüngere. Vorn liegen die 41- bis 50-Jährigen (44 Prozent tägliche Nutzung) vor den 31- bis 40-Jährigen (43 Prozent), den über 60-Jährigen (42 Prozent) und den 51- bis 60-Jährigen (41 Prozent). Schlusslicht sind die Youngster: nur ein Viertel (27 Prozent) der 21 bis 30-Jährigen Redakteure recherchiert laut der Umfrage täglich mit Hilfe eines Mobilgeräts.
Infografiken weiterhin relevant84 Prozent der befragten Journalisten halten es für wichtig oder sehr wichtig, dass Pressemeldungen neben dem reinen Text auch Bilder enthalten. Ein Wert, der sich seit der ersten news-aktuell-Umfrage vor zwei Jahren nicht verändert hat. Auch für Videoredakteure (74 Prozent) und fast zwei Drittel der Audioredakteure (59 Prozent) ist sie eine wichtige Ergänzung. Auch Infografiken behalten mit 70 Prozent die gleiche hohe Relevanz wie 2012.
Die Bedeutung von Videomaterial in den Redaktionen steigt, je mehr Videos für den Nutzer zur Gewohnheit werden. Absoluter Aufsteiger sind Video-Livestreams. Während diese Dareichungsform 2012 in der Umfrage noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, hat sich das Interesse daran verfünffacht (24 Prozent).
Bedeutung von PDFs schwindet
Eine schwindende Rolle spielen PDF-Dokumente. Während 2012 noch drei Viertel der Redakteure (73%) den Hintergrundinfos als PDF-Datei eine hohe Relevanz beimaßen, sind es 2014 nur noch knapp über die Hälfte (51%). Gleichzeitig ist der Wunsch nach Links ungebrochen: damals wie heute sind es drei Viertel, die sich weiterführende Klick-Tipps wünschen.
Bilder sind das für am wichtigsten erachtete PR-Begleitmaterial. Auch die Nutzung ist hoch: ein Drittel der von uns befragten Redakteure verwendet sie täglich (33 Prozent), ein weiteres Viertel mindestens einmal wöchentlich (26 Prozent). Infografiken aus Pressestellen werden von einem Drittel der Journalisten mindestens einmal wöchentlich eingesetzt (29 Prozent).
Wo Redakteure nach Informationen suchen
Oben auf der Liste der Recherchequellen stehen die Suchmaschinen (95 Prozent), dicht gefolgt von der E-Mail (84 Prozent). Für Kommunikatoren auch relevant: Die Suche im Internet führt Journalisten häufig auf Unternehmenswebsites (73 Prozent), in Presseportale (64 Prozent) und soziale Netzwerke.
Meist genutztes Social Network für die Recherche ist Facebook. Mehr als ein Drittel der befragten Redakteure schaut dort nach relevanten News (39 Prozent). Die Rangfolge der für die Recherche relevanten Netzwerke ist die gleiche wie 2012. Facebook führt vor YouTube (30 Prozent), Twitter (25 Prozent) und Google+ (21 Prozent).
Drei Folgerungen von news aktuell für die Arbeit von Pressestellen:
1. Informationen sollten mobil zur Verfügung stehen bzw. einfach auf mobilen Endgeräten abrufbar sein.
2. Journalisten wünschen sich Rundum-Sorglos-Informationspakete (Text, Bilder, Grafiken, Videos und Links).
3. Informationen sollten überall dort sein, wo Journalisten (und darüber hinaus auch andere Interessierte) danach suchen.
2.217 Redakteure, bundesweit und quer durch alle Mediengattungen, haben bei der Umfrage mitgemacht.