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News / Familienunternehmen kommunizieren zu schwammig
Der Geschäftsbericht von Bosch führt das Gesamtranking an.
03.12.2013   News
Familienunternehmen kommunizieren zu schwammig
 
Viele deutsche Familienunternehmen tun sich mit der Öffentlichkeit schwer, nur jedes fünfte veröffentlicht einen Geschäftsbericht. Die veröffentlichten Berichte werde dafür immer professioneller. Dies ist ein Ergebnis einer Studie von ergo Kommunikation, die anlässlich der Verleihung des Private Public Awards veröffentlicht wurde.

Mit 83,1 Prozent der Höchstpunktzahl sicherte sich dieses Jahr Bosch den ersten Platz der Geschäftsberichte. Der medizinische Dienstleister B.Braun schaffte es auf Platz 2 des Gesamtrankings, und die Unternehmensgruppe Franz Haniel landete mit nur 0,3 Prozent Rückstand zu B.Braun auf Platz 3. 13 weitere Unternehmen überschreiten die 70-Prozent-Hürde, womit für ergo deutlich wird, dass die Leistungsdichte in der Spitzengruppe zugenommen hat. Der Durchschnitt liegt bei 53 Prozent.

Wenig Worte über Strategien

Während die Geschäftsberichte zwar nicht unbedingt häufiger, dafür aber professioneller werden und Familienkonzerne so verständlicher als noch vor einigen Jahren über ihre wirtschaftliche Lage und die Perspektiven berichten, bleiben Strategie- und Prognosebericht laut der Studie ein schwieriges Thema.

Nur jedes dritte Unternehmen veröffentlicht ergo zufolge ein Umsatz- und Ergebnisziel. Jedes fünfte Unternehmen möchte sich gar nicht auf eine Tendenz festlegen, und neun von 50 Unternehmen verzichten komplett auf Aussagen zur Strategie.

Wichtige Fakten fehlen oft

Bemängelt wurde auch die Tatsache, dass 52 Prozent der Unternehmen sich nicht zur Vergütung ihrer Vorstände äußern. Individualisierte Vergütungen weist kein Familienunternehmen aus. Weiterhin auffällig sei auch die Tatsache, dass Nachhaltigkeit in vielen Berichten nur ein Randthema darstelle, wenn es überhaupt auftauchte. Unternehmen, die umfangreiche Nachhaltigkeitsberichte vorzuweisen hatten, tendieren laut der Studie dazu, diese in einen Zusatzbericht auszulagern. Einen integrierten Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte kein Unternehmen.

Fast 80 Prozent der Familienunternehmen nutzen ergo zufolge den Geschäftsbericht als Imageplattform. Die häufigsten Themen hierbei sind Partnerschaft, Erfolgsfaktoren, Internationalität – und Antworten auf technologische und gesellschaftliche Megatrends. Vergütung und Altersvorsorge, ein wichtiges Thema für potenzielle Bewerber, wird von fast keinem Unternehmen thematisiert.

Für die Studie und die Private Public Awards wurden Geschäftsberichte anhand von mehr als 90 Kriterien beurteilt.

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