Das Thema Lebensmittelsicherheit wird in den Medien überwiegend eindimensional betrachtet, Kontroversen und Gegenpositionen werden oft übergangen. Dies ist ein Ergebnis der Studie "Medienanalyse zum Themenkomplex Lebensmittelsicherheit in der Presse" des Potsdamer Göfak-Instituts und des Vereins Die Lebensmittelwirtschaft.
Die Debatten um die Sicherheit von Lebensmitteln würden vorwiegend geprägt von Akteuren aus der Politik, Wissenschaft und den Verbraucherorganisationen, heißt es in der Studie. Unterrepräsentiert seien hingegen die Verbände der Lebensmittelwirtschaft, Gegenargumente seien in den Diskussionen daher kaum zu finden.
Alltag, Konsum und Verbrauch seien der wichtigste Themenkomplex. Den Schwerpunkt der Presseberichterstattung bildeten dabei der individuelle Lebensmittelkonsum und damit verbunden auch die Themen Krankheit und Gesundheit in Zusammenhang mit Lebensmitteln. Eine kleinere Rolle spielen Berichte über Lebensmittelskandale .
Kritik ist abhängig von Verbreitung
Zwischenfälle zum Thema Lebensmittelsicherheit stellten hier die Ausnahme dar: darüber würde an prominenter Stelle durchaus berichtet. Die Form der Berichterstattung ist laut der semantischen Analyse der Artikel allerdings auch abhängig von dem lokalen Bezug der Veröffentlichung, sprich, überregionale versus regionale Medien. Während überregionale Medien nämlich eher im kritischen Kontext über Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit berichteten, würden auf regionaler Ebene positive und kritische Artikel im ausgewogenen Verhältnis erscheinen.
Am häufigsten berichtet die Süddeutsche Zeitung über das Themenfeld Lebensmittel und Lebensmittelsicherheit. Nach der Auswertung entfallen 186 Texte auf die Süddeutsche Zeitung, 84 auf die FAZ, 66 auf Die Welt, 64 auf den Kölner Stadt-Anzeiger, 46 auf die Frankfurter Rundschau und weitere 29 auf die Berliner taz.
Wichtig für die Berichterstattung sei dabei die Eigeninitiative der Journalisten - diese bestimme maßgeblich die Themensetzung. Journalisten identifizieren Geschichten und arbeiten diese auf, wobei sie speziell beim Thema Gesundheit regeläßig Einzelergebnisse wissenschaftlicher Studienergebnisse aufgreifen würden.
Für die
Studie wurden zwischen Oktober 2012 und März 2013 zwölf Titel aus überregionaler Tagespresse, Wochenpresse und Boulevardpresse sowohl einer qualitativen als auch quantitativen Analyse unterzogen.