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News / Leser messen Qualität von Nachrichten an der Medienmarke
Das Image einer Medienmarke wird zum wichtigen Beurteilungskriterium.
20.08.2013   News
Leser messen Qualität von Nachrichten an der Medienmarke
 
Relevanz, Aktualität und (Un-)Parteilichkeit von Nachrichten vermögen Mediennutzer ohne Schwierigkeiten zu beurteilen. Was die Vielfalt, Genauigkeit und Richtigkeit angeht, tun sie sich schwer. Dies sind Ergebnisse eines Forschungsprojekts des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft der TU Ilmenau.

Die Studie der TU Ilmenau zeigt, welche Rolle das Qualitätsbewusstsein des Publikums bei der Beurteilung der Qualität von Medien spielt.

Diskrepanzen bei der Bewertung

Dabei, so die Auswertung der Studie, seien Mediennutzer allgemein fast in gleichem Maße fähig zur Beurteilung der Qualität einer Nachricht, unabhängig von Bildungshintergrund oder Alter.

Bei einer detaillierteren Beurteilung befanden die Autoren allerdings starke Diskrepanzen. So gelang es den Teilnehmern gut, die Relevanz und Aktualität eines Beitrags zu beurteilen. Hierzu wurde das Vorhandensein wichtiger Nachrichtenbestandteile bzw. notwendiger Fakten beurteilt.

Auch die Unparteilichkeit konnte durch Beurteilung der Neutralität von Formulierungen und die Ausgewogenheit der Standpunkte gut ermittelt werden.

Doch für die Bewertung der Nachrichten hinsichtlich der Richtigkeit, Genauigkeit, Vielfältigkeit und Verständlichkeit der Informationen fehlten den Teilnehmern größtenteils die Voraussetzungen.

Image als Indikator für Qualität?

Erklärbar sei dies durch das oft mangelnde Hintergrundwissen, das zu einer derartigen Beurteilung führen kann, sagen die Autoren. Der Großteil der Mediennutzer verfüge nur über begrenztes Wissen zu den Hintergründen des berichteten Sachverhaltes, wohingehen beispielsweise Akualität und Unparteilichkeit durch relativ formale Kriterien ermittelt werden könnten.

Das Medium, in dem die Nachricht erschienen ist, diente dann den Teilnehmern häufig als einzige Grundlage zur Bewertung der Qualität. Eine Medienmarke, die man für glaubwürdig und kompetent halte, würde auch dementsprechend in Sachen Qualität beurteilt. Derart werden auch Medien, die zum Beispiel aufgrund ihrer Verletzung journalistischer Qualitätsstandards häufiger kritisiert werden, negativ bewertet. Das Image des Mediums dient hier also als vorrangiges Ktierium zur Bewertung.

Für die Studie wurden 3.167 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer befragt.

Mehr dazu im Netz:

Interview mit Wolfgang Schweiger

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