Die Suche ist durch: "Handelsblatt"-Vize und Ex-Metro-Kommunikationschef Michael Inacker (Foto), 49, wird Kommunikationschef bei Siemens. Er folgt, spätestens zum 1. Oktober, auf Stephan Heimbach,
dessen Ablösung bereits seit längerem im Raum stand. Heimbach bleibt aber neben Inacker an Bord.
Dem Vernehmen nach war die Münchner Personalberatung Egon Zehnder im Haus, um sich in der Kommunikationsabteilung umzutun. Eine schnelle Lösung der Personalfrage an der Spitze hatte sich in den vergangenen Tagen abgezeichnet - und die Gerüchteküche mit vielen Namen versorgt.
Inacker wechselte erst im vergangenen Jahr zum "Handelsblatt", leitete das Berliner Büro und war Vize-Chefredakteur. Zuletzt sei er dort nicht mehr recht glücklich gewesen, heißt es. Das Verhältnis zu "Handelsblatt"-Kopf Gabor Steingart galt als getrübt, nicht zuletzt, weil der eine andere Lösung für seine Nachfolge an der Spitze der Redaktion favorisiert hatte. Vor seinem Amt beim "Handelsblatt" war Inacker Kommunikationschef beim Handelskonzern Metro, zuvor für Politik bei Daimler zuständig. Journalistische Stationen absolvierte Inacker unter anderem bei der "WamS" und der "FAZ".
Stephan Heimbach wird in Zukunft die Regierungsbeziehungen von Siemens leiten - ein Terrain, auf dem er sich zuhause fühlen dürfte. Heimbachs Karriere begann im Bundeskanzleramt und schon früher war er für das Siemens-Verbindungsbüro in der Hauptstadt verantwortlich, bevor er einen Abstecher zur Deutschen Bahn machte. Seine Frau Sabine Heimbach ist stellvertretende Regierungssprecherin hinter Steffen Seibert. Die Zuständigkeiten für den Aufsichtsrat will Heimbach behalten - ein Job, der ihn zuletzt etwas vom Hauptjob als Kommunikator abgelenkt haben möge, wie Insider unken.
Die externe Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, die Heimbach jetzt an Inacker abgeben wird, geriet dadurch offenbar etwas ins Ungleichgewicht. CEO Peter Löscher schien unzufrieden mit seinem persönlichen Image, Indiskretionen wurden Heimbach offenbar zur Last gelegt - und hatten die Neuaufstellung der Siemenskommunikation nun induziert.
Heimnbach berichtet wie künftig Inacker im Range von Corporate Vice Presidents an CEO Peter Löscher.