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Wigan Salazar, MSL Germany, Berlin
25.04.2013   News
"Das Ranking spiegelt die Branche nicht angemessen wieder"
 
Jahr ums Jahr scheiden sich die Geister an Gerhard Pfeffers Rangliste der PR-Agenturen, die in Deutschland am Markt sind: Fragmentierte Branche, mangelnde Vergleichbarkeit, methodische Fehler - vielen passt der Spitzenreiter nicht. Allein, eine Alternative ist weit und breit nicht in Sicht. Alle Versuche scheiterten.

Warum braucht die Branche ein Ranking? Inwiefern ist Pfeffers Ranking eine valide Vermessung der Branche - oder eben nicht? Führt es Kunden in die Irre - oder nimmt das Ranking Branchenneulinge an die Hand? Und wie sähe eine echte Alternative aus?, haben wir für unseren Rundruf gefragt.

"Das Ranking spiegelt die Branche nicht angemessen wieder", sagt MSL-CEO Wigan Salazar in seinem Kommentar.


"MSL Germany hat dieses Jahr keine Zahlen für das Pfeffer-Ranking gemeldet. Leider ist unser Wunsch nicht berücksichtigt worden - stattdessen stehen spekulative Zahlen im Ranking. Ich sehe die Veröffentlichung entspannt, auch wenn ich anmerken muss, dass wir 2012 nicht einstellig, sondern zweistellig gewachsen sind.

Verwunderlich ist aber, dass dem Wunsch anderer Player, nicht mehr gelistet zu werden, entsprochen wurde. Damit komme ich zu meinem wichtigsten Kritikpunkt: das Pfeffer-Ranking spiegelt die Branche nicht angemessen wieder. Nicht dabei sind Beratungen, die vornehmlich im Feld Reputation Management und Finanzmarktkommunikation tätig sind. Einige dieser Unternehmen sind ganz froh darüber, nicht hier aufzutauchen, weil sie sich bewusst von der sehr kleinteiligen deutschen Agenturlandschaft absetzen wollen. Offensichtlich hat die deutsche PR-Beratungsbranche ein Reputationsproblem - eines, das wesentliche Player dazu bringt, sich von ihr zu distanzieren. Diese Entwicklung ist gefährlich - aber nicht zwingend: für das Ranking in Großbritannien melden Unternehmen wie Bell Pottinger oder Brunswick wie selbstverständlich ihre Zahlen.

Zur vollständigen Farce gerät das Pfeffer-Ranking bei den einzelnen Branchen und Spezialisierungen: Kenner beispielsweise der Public Affairs-Szene werden sich über die Ranking-Konstellation verwundert die Augen reiben.

Welche Alternative hat die Branche? Honorarumsatz ist noch immer die beste, weil objektivste Vergleichsgrundlage - auch wenn gerade Kunden wissen, dass Größe alleine nicht für Qualität stehen muss. Ideal wäre aus meiner Sicht ein Ranking, das die Branche in ihrer ganzen Breite darstellt - bis alle wesentlichen Player dabei sind, sollte man auf das Ranking allerdings verzichten."

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