Der Wettstreit um die Wahl zum neuen GPRA-Präsidenten ist vorbei, ehe er begonnen hat: Heiko Kretschmer, Geschäftsführender Gesellschafter der Berliner Agentur Johannsen + Kretschmer, will nicht mehr für dieses Amt kandidieren.
Er stehe für das neue GPRA-Präsidium nicht zur Verfügung,
äußerte sich Kretschmer am Montag, bis dato noch Vize-Präsident in dem Agenturenverband. Dabei galt Kretschmer seit Jahren als der ausgemachte Nachfolger für den aktuellen GPRA-Chef Alexander Güttler. Hinter den Kulissen hatte man sich nämlich schon bei der Wahl Güttlers vor vier Jahren - bei der es damals ebenfalls auf eine Konfrontation mit Kretschmer hinausgelaufen war - auf Kretschmer als Kronprinz geeinigt.
Bereits vor Monaten war allerdings ruchbar geworden, dass einige GPRA-Mitglieder lieber Präsidiumsmitglied Uwe Kohrs, Geschäftsführer von impact Agentur für Kommunikation, Frankfurt, als neuen Mann an der Spitze sähen.
Nachdem sein Name inzwischen öffentlich ins Spiel kam, gilt er mittlerweile als Favorit für den Posten. Die offizielle Wahl findet am 26. April statt, Präsident Güttler darf der Satzung gemäß nach vier Jahren im Amt nicht wieder antreten.
Kretschmer ist ein kluger, aber streitbarer Kopf, der sich im Verband nicht nur Freunde machte, aus seiner Sicht dort aber auch Defizite ausmacht - wie etwa die Abwesenheit großer Beratungshäuser und den Unwillen, mit Kritikern der Branche direkt ins Gefecht zu gehen. Beides dürfte es ihm erschwert haben, für sich als Kandidaten eine Mehrheit zu finden, zudem Sympathisanten gar, die einen Reformkurs, wie er ihn sich für den Verband vorstellt, anschließend auch vollen Herzens hätten mittragen wollen.