Das Interesse an Pressekonditionen ist 2012 gesunken, haben die Macher des Rabattportals Pressekonditionen.de festgestellt. Einer der Gründe: Nach der Affäre um Vergünstigungen für Ex-Bundespräsident Christian Wulff rückten Presserabatte in die Kritik und die bis dato beliebtesten Rabattgeber Telekom, Air Berlin und Deutsche Bahn stellten ihre Vergünstigungsprogramme ein. Dennoch waren 2012 Rabatte für Journalisten sehr gefragt.
In der
von Pressekonditionen.de veröffentlichten Top 100-Liste für 2012 liegt der Reiseanbieter Condor (20 Prozent Rabatt auf den Flugpreis) mit 62.519 Zugriffen auf Platz 1, gefolgt vom Autobauer BMW mit 38.863 Klicks (15 Prozent auf Neufahrzeuge, 10 Prozent auf Gebrauchtwagen), auf Rang drei landet Tuifly (10 Prozent Rabatt auf den Bruttopreis). Dieser Eintrag wurde 38.664 Mal geklickt.
Audi lag 2012 auf Position vier, noch vor Volkswagen auf Platz fünf. Mercedes rangiert auf Platz zwölf, Porsche auf 32. Dahinter liegen Skoda (36.), Opel (41.) und Ford (42.). Der Reiseanbieter Tui landete auf Rang sechs, Neckermann auf 18, noch vor Dertour. In die Top Ten schafften es mit Gravis (7.) und mStore (10.) auch zwei Apple-Händler.
Insgesamt boten weniger Firmen als noch 2011 Rabatte an. Nach Ansicht der Portalbetreiber liegt dies unter anderem daran, dass Rabatte inzwischen alltäglich geworden seien. Online-Shops unterböten die Angebote des Einzelhandels - und nicht selten die Rabatte der Firmen. Nach dem Wegfall des Rabattgesetzes könnten Händler jederzeit Produkte zu einem günstigeren Preis anbieten.
Zudem müssten Firmen sparen und wollten sich daher kein mehrköpfiges Team mehr leisten, das den ganzen Tag Anfragen von Journalisten bearbeitet, vermutet das Presseonditionen.de-Team. Und wenn der erste Domino-Stein falle, zögen andere Firmen nach, die vermutlich nur auf die Gelegenheit gewartet hätten, aus dem "in der Öffentlichkeit durchaus nicht unumstrittenen Thema" auszusteigen, schreiben die Portalbetreiber in ihrem Blog.
Eine Mitschuld geben die Portalbetreiber aber auch "einigen Journalisten": Die Art und Weise, wie sich manche Journalisten verhielten, wenn die Rabatt gebenden Unternehmen nicht schnell genug reagierten, schade dem Ruf aller, kritisieren sie.
Als Air Berlin, Deutsche Bahn und Deutsche Telekom ihre Vergünstigungen im vergangenen Jahr in kurzem Abstand einstellten, sei das Pressekonditionen.de-Team mehrfach aufgefordert worden, "unsere User gegen diese Firmen zu mobilisieren und Kampagnen zu starten".