Please wait...
News / Alte Welt
Nico Kunkel
29.11.2012   News
Alte Welt
 
Kein Unternehmen, kein Politiker kann sich unlautere Einflussnahme auf Journalisten leisten, weder als Zuckerbrot noch als Peitsche. Das riecht nach Hinterzimmer, ist Methode von gestern, alte Welt – und mit einem modernen Verständnis von Kommunikation nicht vereinbar. Eine Debatte um Anrufe in Redaktionen und „Luxusreisen“ ist insofern angebracht. Doch derzeit taugt die Frage ethischer Integrität von Wirtschaft, Politik und auch Medien selbst immer schnell für einen Aufreger, der die sachliche Diskussion in den Hintergrund treten lässt. Medien scheinen nervös mit dem Finger am Abzug, wie im Fall von CSU-Pressemann Strepp. Die große Neigung „Skandale um Luxusreisen“ hochzukochen – so berechtigt die konkrete Kritik sein mag – birgt einmal mehr die Gefahr, dass das Thema für andere Interessen instrumentalisiert wird.

Vielleicht ist das im Fall von ThyssenKrupp und Vorstand Jürgen Claassen nicht anders. Als dessen enger Vertrauter hat er sich um Aufsichtsratschef Gerhard Cromme verdient gemacht, über Jahre hinweg als Kommunikationschef und Beziehungsmanager – gewieft und durchsetzungsstark. Das Gespann hat sich damit in Corporate Germany nicht nur Freunde gemacht.

Es scheint, als wirkten hinter den Kulissen einmal mehr Strippenzieher. Solche, die das Duo Cromme/Claassen ins Visier nehmen und entsprechend gezielt Informationen in Umlauf bringen, und auf der anderen Seite solche, die es, mehr oder minder offensichtlich, in Schutz nehmen. Wer auch immer ein Interesse hat – es geht ihm nicht um Pressereisen.

Und das ist sowas von alte Welt.
 

Newsletter

Sie wollen immer auf dem Laufenden sein?

Magazin & Werkstatt