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Viele Unternehmen schätzen ihr Datenschutzrisiko falsch ein, ergab eine Edelman-Studie. Ein neues Online-Tool soll hier für Abhilfe sorgen
16.11.2012   News
Unternehmen gehen leichtsinnig mit Datenschutz um
 
Unternehmen weltweit wären im Falle von Datenverlusten oder -missbrauch nicht fähig, wirtschaftlichen Schaden und Reputationsverlust zu verhindern. Speziell das Management würde im Ernstfall nicht schnell genug auf mangelnden Datenschutz reagieren. Dies ergab die Edelman-Studie "Privacy Risk Index", mit der die Agentur auch ein neues Online-Tool zur individuellen Risikoerfassung vorstellte.
Keine Priorisierung, keine Transparenz
Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) ist nicht davon überzeugt, dass der Datenschutz und die Sicherheit personenbezogener Informationen in ihrem Unternehmen eine hohe Priorität genießen. Dabei setzen sechs von zehn Unternehmen Datenschutz-Gesetze und -Richtlinien auch nicht konsequent um.

Ihr Unternehmen verfüge weder über ausreichende Expertise noch Trainings oder Technologien, um angemessenen Datenschutz zu praktizieren, meinen 62 Prozent der Befragten. Den Grund hierfür sehen 55 Prozent in fehlenden Ressourcen.

Neben dem Ressourcenmangel macht sich auch eine Transparenzproblematik bemerkbar. Denn 57 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass sich ihr Unternehmen nicht transparent im eigenen Umgang mit Mitarbeiter- und Kundeninformationen gibt. 61 Prozent sind außerdem der Meinung, dass ihr Unternehmen nicht schnell genug auf Beschwerden von Kunden und Behörden reagiert.
Meinungsunterschiede zwischen Unternehmen und Kunden
Unternehmen und Konsumenten unterscheiden sich in ihrem Umgang mit dem Thema Datenschutz. Mehr als die Hälfte der Befragten auf Unternehmensseite (53 Prozent) erklärten, dass eine Verletzung der Datensicherheit keine negativen Auswirkungen auf die Reputation oder die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens haben würde. Dagegen stehen 71 Prozent der Verbraucher, die angaben, dass sie im Falle einer Datenpanne dem Unternehmen dem Rücken kehren würden.
Unvorbereitete Mitarbeiter
Von Unternehmensseite ist auch die Einschätzung der Mitarbeiter nicht rosig. Schließlich glauben 57 Prozent, dass ihre Mitarbeiter die Bedeutung von Datenschutz und Datensicherheit nicht verstehen. Dabei tun zwei Drittel der Unternehmen dennoch nichts, um diese Situation zu ändern.
Für die Studie wurden die Angaben von 6.400 Datenschutz- und Datensicherheitsverantwortlichen in Unternehmen aus 29 Ländern von der unabhängigen Forschungseinrichtung Ponemon Institute ausgewertet.

Das Online-Tool "Privacy Risk Index" soll Unternehmen helfen, ihre Datenschutz-bezogenen Risiken besser einzuschätzen.

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