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01.10.2012   News
Ergo lässt im Netz öffentlich die Hosen runter
 
Um aus der Vertrauenskrise zu manövrieren, geht der gebeutelte Versicherer Ergo in die Transparenz-Offensive: Am Wochenende veröffentlichte der Konzern im Internet eine Liste mit Fällen von "Fehlverhalten" seiner Vertriebsmitarbeiter. Überprüfungen der Revision hatten weitere "Ungebührlichkeiten" ans Licht gebracht.

"Bei den meisten Vorfällen handelt es sich um Reisen, die von selbstständigen Vermittlern in Eigenregie organisiert wurden, oder Einladungen, die in der zur Verfügung stehenden Freizeit ausgesprochen wurden", heißt auf der Website unter dem Punkt "Nachgewiesenes Fehlverhalten". Vor allem Quittungen aus Stripclubs, Nachtbars und einem Swingerclub tauchten hier auf.

Eine vergleichbare Tragweite wie die der Budapest-Reise - deren Bekanntwerden alles ins Rollen brachte - aber habe keine der neuen Beanstandungen, heißt es laut "Handelsblatt" seitens des Ergos-Boss' Torsten Oletzky. Die weiteren Verfehlungen lastet er vor allem selbstständigen Vertriebsmitarbeitern an, die in Eigenregie handeln. Oletzky will auch am Anreizsystem schrauben - Reisen soll es künftig etwa nur noch in Begleitung der Ehepartner geben.

"Wir haben in der öffentlichen Diskussion nicht immer gut ausgesehen", sagte Oletzky am Wochenende der dpa und gibt Fehler bei der öffentlichen Aufarbeitung des Budapest-Themas zu. Den eigenen Ansprüchen an eine transparente Kommunikation sei Ergo nicht immer gerecht geworden, so Oletzky - dessen Konzern noch jüngst juristisch gegen Veröffentlichungen des "Handelsblatt" in Sachen Revisionbericht vorgegangen war.

Ergo scheint sich öffnen zu wollen, offenbar auf Treiben von Oletzky selbst. Das zeigte sich zuletzt etwa auch an einem erstaunlich offenen Vortrag von Alexandra Klemme, Leiterin Media Relations bei Ergo, in der vergangenen Woche beim Kommunikationkongress in Berlin und ein Auftritt des Konzerns auf Einladung der DPRG in Frankfurt.
 

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