Wenn er mit dem Cabrio unterwegs ist, hört er am liebsten Vogelgezwitscher. Echtes Vogelgezwitscher, nicht Tweets. Dietmar Thate ist nicht gerade besessen von Sozialen Medien. Gleichwohl ist er, Jahrgang 1957, heute im Web 2.0 zuhause: Als Social-Media-Manager bei Opel.

2008 startete der Autobauer mit einem Unternehmensblog. Heute zeigt die Marke Flagge auf Facebook, Google+, auf Twitter, Youtube und Pinterest. Öffentlichkeitsarbeiter Thate, seit 15 Jahren Opelianer, betreut die Auftritte redaktionell, gemeinsam mit vier Kollegen aus Marketing und PR; die konzeptionelle Richtschnur stammt von seinem Chef Alexander Lengen, Manager Social Media and Broadcast.

Wöchentlich stimmt sich das Redaktionsteam ab: „Zum einen flankieren wir Produktthemen aus den Abteilungen im Social Web“, so Thate. „Zum anderen entwickeln wir eigene Geschichten, die wir in den Kanälen platzieren, seien es Bildergalerien oder Befragungen, mit denen wir Marken-Fans aus der Reserve locken.“ Bildideen steuert gelegentlich die Agentur Knallgrau bei.

Und die Negativschlagzeilen um den krisengeschüttelten Autokonzern? „Das Thema ist präsent, natürlich“, räumt er ein. „Aber besonders reges Interesse aus der Community beobachten wir eher, wenn ein neues Modell vor der Markteinführung steht.“ Um Service-Fragen kümmert sich ein spezielles Social-Media-Team, das auch einen eigenen Twitter-Account unterhält. Thate fühlt sich am wohlsten im Blog. „Vielleicht liegt mir das näher, weil es stärker redaktionell geprägt ist als Facebook und Twitter.“