Der Internet-Riese Google schraubt an der Relevanz seines Social Networks Google+. Auch in Deutschland hat Google - mit leichter Verzögerung - jetzt die Chat-Livestram-Funktion "Hangouts On Air" freigeschaltet (
hier die Erklärung im Google-Blog). Heißt: Die Live-Chats können aufgezeichnet und vor allem parlallel an ein beliebig großes Publikum übertragen werden.
Neben den Google-Nutzern, die das Internetunternehmen damit stärker für Google+ begeistern will, betont Google auch die Einsatzmöglichkeiten für Medien, Unternehmen und Organisationen: Informationsveranstaltungen - Video-Beiträge bei Medien oder kleine Presserunden etwa - könnten ohne hohen technischen Aufwand abgehalten und live an ein großes Publikum ausgestrahlt werden. Im Anschluss landet die Aufzeichnung direkt bei Youtube.
Davon machte Google am Starttag (Mittwoch) erstmal selbst Gebrauch: Der gut vernetzte Internet-Berater und Blogger
Thomas Knüwer nahm sich das frische Angebot zur Brust - unter anderem mit
Medienblogger Daniel Fiene, Jochen Mai (
Social Media Manager von Yello Strom) und
"Videopunk" Markus Hündgen sowie
Tech-Blogger Sascha Pallenberg. Spontan - wie er selbst sagt - ließ sich
Google-Deutschland-Sprecher Stefan Keuchel zur Runde einladen und nahm Stellung.
Neben Fallbeispielen und denkbaren Einsatzszenarien für Unternehmen und Medien (Yello-Strom-Mann Jochen Mai etwa ab Minute 17:30), Features und technischen Fragen gings in dem kurzen Talk auch um die Vereinbarkeit von Googles "Hangouts On Air" mit dem deutschen Rundfunkstaatsvertrag - die ist zumindest umstritten. Der Rundfunkstaatsvertrag regelt das Geschäft von TV-Veranstaltern (ob auf dem herkömmlichen Weg oder im Netz), die ihr Signal live anbieten und dafür eine Sendelizenz benötigen. Ob Google "Hangouts On Air" darunter fällt, wäre noch zu klären.
Weltweit war "Hangouts On Air" bereits im Mai gestartet, in wenigen Ländern wie Deutschland bedurfte es offenbar zusätzlicher rechtlicher Prüfungen. Damals war eben jener Zusammenhang mit dem Rundfunkstaatsvertrag als Grund vermutet worden. Google dementiert den Zusammenhang (siehe dazu auch das Stück bei "
Spiegel Online").