Cheflobbyist Volker Hoff verlässt Opel
Opels Cheflobbyist Volker Hoff (Foto) verlässt den Autobauer. Das berichtete der hessische Rundfunk am Sonntag. Er sei mit dem neuen Opel-Management uneins über die künftige Unternehmensstrategie, sagte Hoff gegenüber dem hr. Hoff kam Anfang 2010 ins Amt und war seitdem für die Regierungsbeziehungen verantwortlich.
Die Stelle war extra für Hoff geschaffen worden, er saß - ungewohnlich für einen Lobbyisten - auch im Opel-Vorstand, in den ihn damals Opel-Chef Nick Reilly zitierte. Von diesem Posten aus koordinierte Hoff auch die Verbindungsbüros in die Politik diverser europäischer Nachbarstaaten sowie zur EU in Brüssel.
Die Hoff-Personalie war seinerzeit umstritten: Hoff, ehemals Europaminister in der hessischen Landesregierung unter Ex-Ministerpräsident Roland Koch, saß damals noch im hessischen Landtag. Er lehnte es ab, das Mandat für den Opel-Job niederzulegen, musste allerdings auf Druck der Opposition schließlich einlenken.
Hoff kam 2006 auf Wunsch Rolands Kochs in die Politik und verlor das Amt des Europaministers 2009 nach einer Kabinettsumbildung. Hintergrund waren auch Ermittlungen gegen die Wiesbadener Agentur Zoffel Hoff & Partner (ZHP), zu deren Gründern Hoff gehörte. Mutmaßliche Verwicklungen der Agentur in die Affäre um den früheren Media-Manager und Aegis-Media-Chef Aleksander Ruzicka wurden öffentlich. Als Hoff zu Opel kam firmierte die Agentur bereits unter dem Namen Wunschkind und war in die Insolvenz gerutscht. Hoff hatte die Agentur - auch als Gesellschafter - bereits mit seinem Wechsel in die Politik verlassen.
Opel bestätigte Hoffs Rücktritt gegenüber dem hr. Die Personalie kommt nur wenige Tage nach der Demission des Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke. Hoffs Nachfolge ist bislang ungeklärt.