Die Lifestylebranche ist bei Berufseinsteigern besonders beliebt. Dabei haben viele Bewerber kein konkretes Bild, was sie in der Lifestyle- oder Fashion PR erwartet. Oder schlimmer: Ihre Erwartungen sind von Extremen gekennzeichnet. Manche erhoffen sich den täglichen Kontakt zu Stars oder einen Hauptteil ihrer Arbeit auf Modenschauen oder auf Cocktail-Empfängen verbringen zu können.
Andere meiden die Branche komplett, weil sie das genaue Gegenteil fürchten: Bussi-Bussi-PR ohne strategische Grundlage und ein Volontariat, das über Kopieren und Päckchen schnüren nicht hinausgeht. Die Informationen was genau alles zu Fashion PR gehört und warum diese nicht mit Produkt PR gleichzusetzen ist, verlassen meist nicht die Agenturszene.
An einem falschen Bild unserer Branche sind wir daher nicht ganz schuldlos. Es kann nicht die Aufgabe von Modefirmen sein, über das Arbeitsfeld der Fashion PR aufzuklären. Bleiben die PR-Agenturen. Diese zeigen auf ihren Homepages verständlicherweise nur die spannendsten Showcases, was selten das Tagesgeschäft wiedergibt. Es gibt zwar hunderte PR-Fachbücher, möchte man einem Berufseinsteiger aber eins speziell für Fashion PR empfehlen, wird man keins finden. Fortbildungen, wie es sie beispielsweise für Tourismus-PR gibt, werden ebenfalls nur vereinzelt angeboten.
Ein Lichtblick bietet zumindest Social Media. Über die Facebook-Pages oder Blogs von PR-Agenturen erhalten Interessenten einen ersten Eindruck davon, was im Hintergrund passiert, bevor die Handtasche in der Instyle abgebildet wird. Aber auch das birgt Risiken. Denn natürlich ist dieser Einblick in den Agenturalltag nur sehr eingeschränkt möglich. Strategien oder gar Krisenthemen, die für Kunden behandelt werden, können hier verständlicherweise nicht kommuniziert werden. Wer aber nur Event-Highlights und gute Laune präsentiert, läuft Gefahr die Lifestylebranche einmal mehr als "oberflächlich" abzustempeln.
Aus diesen Gedanken entstand
die Idee des Fashion PR Blogs, der zwar Praxisbeispiele zeigt, aber eben auch Hintergründe darstellt. Ich finde das Projekt deshalb so spannend, weil auch dessen Durchführung ein Novum ist. Alle Blog-Artikel werden von den Studenten/innen der Fachrichtung Modejournalismus/Medienkommunikation erstellt. Dies ermöglicht nicht nur Interessenten einen Einblick in die Fashion PR-Branche, sondern bietet den Teilnehmern des Projektes erste berufliche Erfahrungen mit Social Media – einem wichtigen Arbeitsfeld der Fashion PR.
Ein Gastbeitrag von
André Karkalis, Inhaber der Düsseldorfer Agentur Karkalis PR. Zusammen mit der Akademie Mode & Design (
AMD) bertreibt Karkalis seit wenigen Wochen unter
www.1x1derfashionpr.de einen Blog für Fashion PR - Moderedakteure, Fachjournalisten, Fotografen und Stylisten berichten über ihren Alltag.