Kometenhafter Aufstieg der Bild-Netzwerke
Nahezu rekordverdächtig mehrt sich derzeit die Anhängerschaft der virtuellen Fototapete Pinterest, dem jüngsten Star im Social Web. Idee: Die Nutzer stöbern auf der Plattform selbst und im Netz nach Bildern, die ihnen gefallen, die sie dann kommentieren und meist sich auch selbst an die Pinnwand heften wollen.
Großen Zuspruch erleben neben Fotos auch gut gemachte Infografiken, als Quelle dient nicht selten die Foto-App Instagram, die bereits länger auf der Erfolgswelle reitet. Mit Filterfunktionen wertet die App Schnappschüsse auf, versieht sie mit einer Ortskennung und verklappt sie dann ins soziale Netz. Mittlerweile ist Instagram zudem mit Facebook im Bunde. Hierzulande hat etwa die Italo-Fast-Food-Kette Vapiano (mithilfe von achtung!) eine Instagram-Galerie auf Facebook installiert, und auch mit Pinterest experimentieren die Partner.
International gehören Unternehmen wie British Airways oder Burberry zu den Vorreitern, die es verstehen, ihre Themen und Botschaften optisch zu inszenieren und sie so in diese neue digitale Ästhetik zu übersetzen. Der früher angestaubte Kleiderkonzern Burberry lädt seine Mode und Marke mithilfe ansprechender und emotionaler Fotografie mit einer gewissen „Londoness“ auf und ist wieder sexy.
Die neuen Netzwerke treiben das visuelle Storytelling in der Kommunikation, „Kommunikation wird dadurch sukzessive entsprachlicht und emotionalisiert, letztlich auch globalisiert“, sagt Björn Eichstädt, Geschäftsführer der Tübinger Agentur Storymaker.
„Der Erfolg von Pinterest und Instagram zwingt Unternehmen daher, sich in Zukunft stärker mit der Bildkommunikation auseinanderzusetzen“, so Eichstädt. „Es ist wichtig herauszufinden, welche Bildinhalte beim eigenen Publikum so einschlagen, dass es sie weiterverbreiten will.“