Fox stürzt über Lobbyisten
Der britische Verteidigungsminister räumt seinen Posten, nachdem bekannt geworden war, dass er einen befreundeten Rüstungslobbyisten zu Staatstreffen mitgenommen hatte. Adam Werritty sei einfach nur ein Freund und sein Trauzeuge, hatte der britische Verteidigungsminister Liam Fox noch Anfang Oktober beteuert. Eine Woche später reichte der konservative Politiker seinen Rücktritt bei Parteikollege und Premierminister David Cameron ein. Zu groß war der Druck geworden, den 18 angeblich rein private Treffen auf Auslandsreisen und 22 ebenso nicht geschäftliche Besuche im Verteidigungsministerium auf den 50-jährigen Fox schließlich ausübten.
Im Laufe der Woche hatten britische Medien aufgedeckt, dass sich Ministerfreund Werritty auf Visitenkarten als Berater des Abgeordneten Liam Fox ausgab. Offiziell hat der 34-jährige Lobbyist, der auch Kontakte in die Rüstungsindustrie bedient, dieses Mandat jedoch niemals erhalten. Werritty soll an offiziellen Treffen in Dubai und Sri Lanka teilgenommen und diese auch mitorganisiert haben.
„Ich habe es fälschlicherweise zugelassen, dass die Grenze zwischen meiner Arbeit für die Regierung und meinen privaten Interessen nicht völlig klar war“, schrieb Fox in seinem Rücktrittsgesuch. Damit kam er einem Untersuchungsbericht seines Ministeriums zuvor, der klären sollte, ob Fox gegen seine Sorgfaltspflicht als Minister verstoßen hat.(bb)
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