Gut möglich, dass Angela Merkel in ihrer Zeit als Sekretärin für Agitation und Propaganda unter ihrem blauen FDJ-Hemd Unterwäsche aus dem Hause VEB Trikotex (Mittelbach bei Karl-Marx-Stadt) trug. Die Agentur brandplatform will dafür sorgen, dass sich die Geschichte in der derzeitigen tiefen Krise des Kapitalismus wiederholt.
Nun, fast, denn die Trikotex-Werke wurden bereits 1993 dem Volk von zwei Kapitalisten (Wolfgang Jassner und Klaus Jungnickel) abgejagt und in „Bruno Banani“ umbenannt; ebenso willkürlich wie Karl-Marx-Stadt mittlerweile „Chemnitz“ heißt – nur folgerichtig, dass Bruno Banani in Chemnitz logiert.
Und wie soll die Agitprop..., Verzeihung, Bundeskanzlerin in die säch-
sischen Trikotagen gehüllt werden? Ganz einfach. Bruno Bananis Agitprop-Spezialisten schicken heute Fahrradkuriere mit entsprechenden Päckchen in ihre Berliner Privatgemächer – und in die sechs weiterer Spitzenpolitiker. Und zwar im Anschluss an eine Pressekonferenz am Potsdamer Platz, auf der der Unterwäsche-Produzent ein Plakat (Foto) und seine „Abwrackprämie“ für alte Unterhosen und Büstenhalter in Höhe von 500 Euro-Cent vorstellt, die beim Kauf eines neuen Wäschestückes aus dem Hause Bruno Banani angerechnet werden soll.
Ein PR-Gag im Sinne der Konjunktur, hat doch auch Alan Greenspan jüngst den Absatz von Männerunterhosen als wichtigen Index ausgemacht. Allerdings sind auch ehemalige US-Notenbankpräsidenten bekanntlich nicht unfehlbar. Und überhaupt: Gilt sein Konjunktur-Index auch bei Frauen und Büstenhaltern? (fb)