34 Interview
Madeleine Längle, 26, gehörte zum Kreativ-Quartett der ersten „Hungry-Talents“- Runde. Mit drei Mitstreitern bastelte sie an der Kampagne „Speed Gate“ für Vodafone. Aus welchem kreativen Bereich kommen Sie? Was haben Sie vor „Hungry Talents“ gemacht? Längle: Eine kreative Ausbildung im klassischen Sinne habe ich nicht, sondern vielmehr eine wirtschafts- beziehungsweise sprach- und kulturwissenschaftliche. Ich habe an der Uni Mannheim Marketing und Englisch studiert, hatte aber durch Praktika, zum Beispiel bei Scholz & Friends, schon Kontakt in die Agentur- und Kreativbranche. Welchen Bezug hatten Sie vor „Hungry Talents“ zur Kommunikationsbranche? Längle: Vor den „Hungry Talents“ beschränkte sich der Kontakt zur Kommunikationsbranche bei mir auf den rein privaten Bereich. Natürlich beschäftigt man sich täglich mit dem Thema Medien und Kommunikation, aber eben nicht wirtschaftlich oder professionell, sondern eher „was ist der beste Handyvertrag oder für welchen Internet- anbieter entscheide ich mich?“ Was können Nachwuchsagenturen anders machen als „klassische“ PR- Agenturen? Längle: Dadurch, dass wir keine vorgegebenen Strukturen und Hierarchien innerhalb des Teams hatten, konnte sich jeder Einzelne in den unterschiedlichen Bereichen einbringen und somit auch neue Fähigkeiten entwickeln und von den anderen lernen. Des Weiteren wurde uns bei der Ideenfindung freier Lauf gelassen. Wir bekamen zwar ein konkretes Briefing von Vodafone, wen die Kampagne ansprechen und worauf sie aufbauen soll, wie wir dies im Endeffekt gestalten, blieb aber völlig uns überlassen. Solche Freiheiten gibt es wohl nur selten in klassischen PR-Agenturen. Was ist das Wichtigste, das Sie bei den „Hungry Talents“ gelernt haben? Längle: Es gibt mehrere Dinge, die ich während der drei Monate Projektzeit gelernt habe. Einerseits waren dies Fähigkeiten, die mit der Arbeit an sich zu tun hatten, beispielsweise wie man einen Kostenvor- anschlag erstellt. Andererseits wurde die Teamfähigkeit gestärkt, da wir ja zusammen arbeiteten und auch lebten. Nach einer Zeit weiß man, wie die anderen so ticken und wann man sie besser nicht ansprechen sollte. Wie können Sie diesen Karriereabschnitt für die Zukunft nutzen? Wie und wo geht es konkret weiter? Längle: Die Mentoren haben uns zu einem Großteil sehr gut weitergeholfen. Durch sie konnten wir auch Einblicke in andere Bereiche außerhalb der Agenturbranche bekommen. Ich hoffe, dass sich diese Kontakte und die gute Zusammenarbeit bei der weiteren Jobsuche nach dem Projekt auszahlen werden. Interview: Petra Nickisch