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Gelungen, aber erst spät veröffentlicht: „Faktencheck“ des WWF
28.07.2011   News
Shitstorm@WWF
 
Durch eine TV-Dokumentation geriet Ende Juni der WWF in die Kritik. Darauf war die Nichtregierungsorganisation (NGO) wohl nur unzureichend vorbereitet, kritisieren Experten für Krisenkommunikation. Obwohl die Sendung zwei Wochen vorher angekündigt wurde, gab sich der WWF nach der Ausstrahlung von den „Issues“ überrascht: „Wir wussten ja nur aus der Pressemitteilung, was gesendet wird“, sagt WWF-Sprecher Roland Gramlig. Externe Beratung hat der WWF nicht in Anspruch genommen. „Normalerweise wissen Organisationen sehr genau, welche Leichen sie im Keller haben“, wundert sich Frank Roselieb, geschäftsführender Direktor des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung, ein „Spin-off“ der Kieler Uni. „Der WWF hätte mehr Themen antizipieren und seine drei oder vier Kernbotschaften, zum Beispiel zur Gentechnik, kurz und prägnant unmittelbar nach der Sendung ver- öffentlichen können“, bemängelt auch Peter Höbel, Geschäftsführender Gesellschafter der crisadvice – Unternehmensberatung für Krisenmanagement. Mit dem für Roselieb „an sich guten“, aber erst nach zwölf Stunden veröffentlichten „Faktencheck“ reagierte der WWF „für heutige Verhältnisse langsam“, findet Höbel. Am „Tag danach“ war für Twitter und Facebook je eine Person zuständig, für die Foren auf der WWF-Webseite zwei Mitarbeiter – einen Tag später doppelt so viele. Statt auf Facebook und Twitter zu diskutieren, hätte sich das von Paula Hannemann geleitete Social-Media-Team besser auf die eigenen Foren konzentriert, sagt Roselieb, zugunsten der „Kanalqualität“. Probleme hatte der WWF zudem mit den zusätzlichen Accounts „WWF Paula Hannemann“ (Facebook) und @WWF_antwortet (Twitter), die von den Betreibern offenbar aus Spam-Verdacht suspendiert wurden. Grundsätzlich gelte für NGOs im Unterschied zu Unternehmen, so Roselieb, im Krisenfall den „harten Kern“ der Unterstützer für ihre Interessen zu aktivieren, um die Gegner zu übertönen.(hds)

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