CSR 2.0 sucht Pioniere
Keines der 100 weltweit nachhaltigsten Unternehmen nutzt Facebook für die strategische CSR-Kommunikation, hat BetterRelations ermittelt. Doch auch Facebook selbst habe Nachholbedarf.
„Ernüchternd“ nennt Riccardo Wagner die Ergebnisse seiner im Juni veröffentlichten Studie „CSR 2.0 – CSR-Kommunikation & Facebook.com“, in der er der Frage nachgeht, wie sehr CSR bereits mit Social Media verknüpft wird. Der Inhaber der Unternehmensberatung BetterRelations hat für seine Studie die Top 100 Unternehmen des Global 1000 Sustainability Performance Leader Index nach 35 Kriterien in den Kategorien „Inhalt“ und „Technik“ analysiert. Die besten Unternehmen erreichten weniger als ein Drittel der von Wagner erdachten Vollpunktzahl.
Nur 17 der 100 Unternehmen haben nach Wagners Zählart eine offizielle Facebook-Fanpage, die ihre „Findungs-Phase“ überschritten habe, als zentrale Unternehmens-Fanpage fungiere und entweder ein breites Spektrum der Unternehmenskommunikation wiedergebe oder speziell dem Thema CSR gewidmet sei. Einige Unternehmen setzten auf einen „Luxustwitteransatz“ und hätten noch nicht den Sprung geschafft „vom anonymen Dauersender zum persönlichen Dialogpartner“. Die Bayer AG habe als einziges der Unternehmen eine Fanpage zur Nachhaltigkeitskommunikation im engeren Sinne eingerichtet, diese aber halbherzig umgesetzt.
Wagner kritisiert auch Facebook: Möglichkeiten eines zielgerichteten Dialogs seien derzeit nicht vorhanden oder nicht ausgereift, vor allem für „weitergehende produktivere Ansätze im Sinne von Crowdsourcing und PeerProduction“.(hds)