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News / Das Schweigen der Schweine
Zu CMA-Zeiten ein „Stück Lebenskraft“ – und heute?/Foto: Sebastian Karkus/pixelio.de
23.05.2011   News
Das Schweigen der Schweine
 
Auch mehr als zwei Jahre nach dem gerichtlich erzwungenen Ende der Agrar-Marketing-Gesellschaft CMA sucht die Schweinefleischbranche nach einer neuen Finanzierung ihrer Kommunikation.
„In der Fleischbranche wächst das Bedürfnis, die Verbraucher über Themen rund um die Fleisch- erzeugung und -Verarbeitung aufzuklären“, behauptet Michael Lohse, der Pressesprecher des Deutschen Bauernverbands DBV. Ideen dafür gebe es viele. Gesunde Ernährung sei schließlich ein Riesenthema, und es gebe ja auch zahlreiche Stimmen, die der Fleischbranche kritisch gegenüber stünden. Franz-Josef Möllers, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, wählte unlängst im „Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe“ deutlichere Worte: „Wir Bauern werden öffentlich diffamiert – als Tierquäler und geldgierige Unternehmer dargestellt.“ Doch für die „Branchenkommunikation Schweinefleisch“ gibt es weiterhin kein Finanzierungsmodell.
Die zwischenzeitliche Idee, am „Flaschenhals“ Schlachterei eine Abgabe anzudocken, ist an Bedenken des Kartellamtes gescheitert. Nun prüft die Branche ein neues Modell, in dem alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten sich freiwillig engagieren. Doch die Kette ist lang, und so rechnet Lohse erst „mittelfristig“ mit einem Ergebnis.
Seit das Bundesverfassungsgericht 2009 die millionenschwere, zentrale Agrarvermarktung durch die CMA gekippt hatte, backen die Einzelverbände kleinere Brötchen. Die Eierwirtschaft hat es 2010 mit ihrer Branchenkommunikation „pro deutsches Ei“ vorgemacht, die Ölsaatenbranche ebenso.
„In der Zwischenzeit füllen wir das Vakuum mit dem Verein ,Wir erzeugen Fleisch' und dessen Portal www.fleischexperten.de“, berichtet Lohse, „aber das ist natürlich lange nicht ausreichend.“(hds)
 

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