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News / Die Kommunikationsblase
17.10.2008   News
Die Kommunikationsblase
 

BrandControl hat sich unter Spitzenverdienern umgehört, und siehe da: 58 Prozent von ihnen haben kein Vertrauen mehr in Banken. Es geht nicht mehr um Finanz- und Realwirtschaft, die nur scheinbar getrennt vonein­ander existieren. Es geht um das Vertrauen nicht nur in die Finanzmärkte, sondern in die Wirtschaft allgemein.

Das Dickicht, in dem alles mit jedem verwoben ist, war selbst für den Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman nicht durchschaubar. Angesichts der Komplexität können sich die Menschen fast nur noch auf ihre Intuition verlassen – und was die ihnen rät, muss an dieser Stelle nicht erklärt werden.
Kommunikationsprofis sind gefragt, die fähig sind, das Vertrauen der Menschen zurück zu gewinnen. Die PR-Experten der Bankhäuser versuchen es erst gar nicht – sie überlassen die Krisenkommunikation der Politik. Aber auch andere Branchen werden es nicht leicht haben, die wachsende Skepsis abzubauen, lebt PR doch auch von der Übertreibung. Es werden Botschaften von angeblich CO2-neutralen Kohlekraftwerken gestreut, obwohl diese noch in der Entwicklungsphase stecken. BP, drittgrößtes privates Ölunternehmen weltweit, gönnt sich eine Website, die mindestens so grün erscheint wie die von Greenpeace und spricht gern über "Kohlen’free’oxid". Und überhaupt: Unternehmen sind nicht umweltfreundlich, sondern ökoeffizient, was allerdings noch lange nicht bedeutet, dass nachhaltig hinsichtlich des Ökosystems produziert wird.
Die Öffentlichkeitsarbeiter haben keineswegs Transparenz erzeugt, sondern eine riesige Kommunikationsblase einer scheinbar idealen Welt geschaffen, in der ein Konzern wie  Henkel gerne eine „Brand like a friend“ sein möchte. Wer jedoch die besten Freunde von Henkel sind, steht auf Untersetzern, die an die Presse verschickt wurden: "We are comitted to shareholder value".  (pb)

 

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