Please wait...
News / Bundeswehr muss mit Vertrauensverlust kämpfen
17.03.2011   News
Bundeswehr muss mit Vertrauensverlust kämpfen
 
Die Aufhebung der Wehrpflicht und der Tod einer Soldatin auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ haben dazu beigetragen, dass die Bürger an der Institution „Bundeswehr“ zweifeln. Von Birte Bühnen
Bei der Bundeswehr liegt zurzeit einiges im Argen: Nicht nur die Umstände des Todes der Offiziersanwärterin Sarah S. (25) auf dem Marine-Schulschiff „Gorch Fock“ harren schon viel zu lange ihrer Aufklärung. Auch die Reform der Truppe hin zu einer Freiwilligenarmee wirft Fragen auf, deren Beantwortung auf sich warten lässt. Die Bevölkerung quittiert diese Querelen offenbar mit einem deutlichen Vertrauensverlust: Aktuell verlassen sich laut GPRA-Vertrauensindex 64 Prozent der rund 1.000 Befragten auf die Institution „Bundeswehr“. Bei der letzten Umfrage im Oktober taten dies noch 75 Prozent.
Besonders stark ist das Vertrauen der weiblichen Umfrageteilnehmer gesunken (von 74 auf 61 Prozent). Auch bei den 30- bis 59-Jährigen zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Hier sank das Vertrauen um 16 Prozentpunkte. Dagegen reagieren die 14- bis 29-Jährigen und die Generation 60plus scheinbar kaum auf die öffentlichen Anschuldigungen gegen die Truppe und Bundesverteidigungs- minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Auffällig ist zudem, dass die Bildung der Befragten bei der Bewertung der Bundeswehr keine Rolle zu spielen scheint. Weiterhin vertrauen 56 Prozent der Volksschüler ohne Lehre sowie 68 Prozent der Abiturienten und Uni-Absolventen der Armee, während die Truppe im Ansehen der Volksschüler mit Lehre (minus 17 Prozent) und der Befragten mit Realschulabschluss (minus zehn Prozent) deutlich an Vertrauen verloren hat.
Ähnlich negativ wie über die Bundeswehr urteilen die Befragten zurzeit über die Lebensmittelbranche. Der Dioxinskandal mindert den Indexwert um 6,3 – der stärkste Rückgang der acht untersuchten Branchen. Weitere Ergebnisse auf prreport.de.

Magazin & Werkstatt