Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Zukunftsstrategien (KMU) ging 2010 an die Gesobau AG.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Zukunftsstrategien (KMU) ging 2010 an die Gesobau AG.
Das städtische Wohnungsunternehmen Gesobau aus Berlin will „lebenswerte Quartiere für die Bewohner schaffen“, sagt die Leiterin Unternehmenskommunikation und Marketing, Kirsten Huthmann. Das mittelständische Unternehmen verfolgt einen ambitionierten Plan: Zwischen 2007 und 2015 baut Gesobau das Märkische Viertel in Berlin zu Deutschlands größter Niedrigenergiesiedlung um – insgesamt 13.000 Wohnungen, warmmietenneutral. Der jährliche CO-Ausstoß verringert sich dadurch von derzeit 43.000 auf 11.000 Tonnen, allein durch Wärmedämmung, Fensteraustausch und den Einbau einer neuen Heizung, die statt nur mit Erdgas auch mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Huthmann hat bemerkt, dass Ökologie, Energiebilanzen und Einsparungen Themen sind, die sich Medien und Politik gut vermitteln lassen.
Die Mieter finden sich eher beim Sozialen Management der Gesobau wieder. Hier geht es um Integration, Nachbarschaftshilfe und Bildungsförderung. In Beratergesprächen, in einer Infobox, auf Flyern und auf zwei Microsites können sie sich über die Modernisierung und das gewandelte Image des Märkischen Viertels informieren. Anders als Wettbewerber, Verbände, Politik und Presse haben die Mieter die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis eher gleichmütig zur Kenntnis genommen, sagt Huthmann. Für die Gesobau hat sich durch die Preisvergabe einiges verändert: Über-regionale und Online-Medien haben über das Unternehmen berichtet, Briefköpfe und E-Mail-Signaturen weisen auf die Auszeichnung hin, und Vorstand Jörg Franzen wird als Nachhaltigkeits- Experte für Veranstaltungen angefragt. Zudem bemerkt Huthmann, dass die Gesobau „ganzheitlicher gesehen“ und die Unternehmensstrategie stärker wahrgenommen werde. Die Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitspreis versteht Huthmann vor allem als politische Entscheidung, denn: „Nachhaltig handeln kommunale Wohnungsunternehmen schon lange.“ Im Fall Gesobau erfährt jetzt auch die Öffentlichkeit davon.