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11.07.2008   News
TNS-Deal: Die GfK angelt sich einen Milliardär
 

Überraschende Wende im Fall TNS: Statt eines einvernehmlichen Merger of Equals will die Nürnberger GfK nun den größeren Mitbewerber kaufen. Man sei mit einem Investor im Gespräch, heißt es aus der Lebkuchenstadt. Meldungen, dass dieser geheimnisvolle „White Knight“ Tchibo-Erbe Günter Herz sein könnte, will die für diesen Prozess mit der PR betraute Agentur Hering Schuppener nicht bestätigen.

Das „manager magazin“ hatte gemeldet, neben Herz, der sich zwischenzeitlich beim ebenfalls in Franken ansässigen Sportartikelkonzern Puma engagiert hatte, stünden „weitere deutsche Milliardäre“ bereit, der GfK – derzeit die weltweite Nummer fünf der Marktforschung – zur Seite zu springen.
Der Grund für die dramatische Entwicklung im Fall TNS-GfK: Martin Sorrell, Chef der wie TNS in London ansässigen Werbeholding WPP, greift nach der TNS, der weltweiten Nummer drei der Marktforschung, um sie mit seiner Tochter Kantar (weltweit die Nummer vier) zu verschmelzen. Sein Angebot: 1,08 Milliarden britische Pfund, also etwa 1,35 Milliarden Euro. Zu WPP, ursprünglich Wire and Plastic Products plc, gehören außer einer langen Liste führender Werbefirmen auch die PR-Networks von Burson-Marsteller und Cohn & Wolfe, in das Anfang des Monats auch die GCI Group integriert worden war.
Jens Lönneker, Geschäftsführer des Kölner Instituts Rheingold, begrüßt die Kaufabsicht der GfK: „Ich sehe das sehr positiv. Wir reden zwar immer alle von der globalisierten Welt, aber letztendlich macht es doch einen Unterschied, wenn  ein Unternehmen wie die GfK aus dem Ausland geführt wird.“ Am meisten freut sich Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly . Der Hauptsitz des neuen Mafo-Riesen bleibe im Falle der Übernahme in Nürnberg, ließ er sich zitieren. Wenn denn die GfK den Deal unbeschadet übersteht, möchte man hinzufügen. (fb)

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