Die Clips mit dem PR-Kick
PR-Agenturen wollen das Feld der Bewegtbildkommunikation nicht kampflos Werbern und Spezialdienstleistern überlassen. Als ihr Aufrüster bringt sich Jörg Middelkamp ins Spiel. Public Relations Information Clips, kurz: PRICS, heißt sein Erfolgskonzept. Was dahinter steckt, hat er dem PR Report erläutert.
Herr Middelkamp, das Netz erstickt in Videos. Clips von Unternehmen gibt’s wie Sand am Meer. Wozu noch mehr bewegte Bilder?
Stimmt. Das Netz ist voll von Imagefilmen ohne Informationen, TV-Spots, die man schon im Fernsehen gern übersehen würde, oder ellenlangen Event-Dokumentationen, die offensichtlich alle Beteiligten überfordern – auch den Zuschauer, der sich das daher meist auch nicht lange antut. Sicher keine Überraschung, wenn man seine Sehgewohnheiten und Interessen schlichtweg ignoriert. Aber: Aus einer Studie von TNS Infratest wissen wir, dass zwei Drittel der Verbraucher erst einmal ins Netz gehen, bevor sie eine Kaufentscheidung fällen. Übrigens völlig unabhängig davon, ob das Produkt dann online oder offline gekauft wird.
Worin unterscheiden sich PRICS von den gängigen Videoformaten?
Es sind Herstellerinformationen, die von PR-Profis nach journalistischen Prinzipien gemacht werden. Sie kommen schnell auf den Punkt und präsentieren eine Story, die so fair und objektiv wie möglich den überwiegenden Verbraucherinteressen entspricht.
Wie schätzen Sie die Marktpotenziale Ihres Produkts ein?
Der Verbraucher sucht nach nütz- lichen und glaubwürdigen Informationen. Gleichzeitig braucht die Industrie Kanäle, die das verlässlich leisten können. PRICS werden dann erfolgreich funktionieren und breit akzeptiert sein, wenn sie als Qualitätsinitiative begriffen werden. Das klappt wiederum nur, wenn sie sich schnell verbreiten und sich beweisen. Das schafft keine Agentur allein. Deswegen freue ich mich, dass bereits 20 Agenturen mitmachen und PRICS in ihr Beratungsangebot aufgenommen haben. Bei der Produktion helfen wir uns gegenseitig. Entscheidend für den Markterfolg ist aber, dass wir mit eigener Qualitätssicherung darauf achten, dass kein TV Spot und kein Imagefilm jemals ein „PRICS-Siegel“ bekommt. Nur so können wir dem Verbraucher die Orientierung geben, die er sucht und die wir versprechen.
Wie sind Ihre Erfahrungen? Bitte nennen Sie uns Beispiele.
Wir haben PRICS schon für die Branchen Immobilien, Finanzen, Food und Software entwickelt. Partneragenturen sind in Gesprächen mit bestehenden Kunden und überzeugen mit PRICS im Neugeschäft.
Wie werden PRICS verbreitet?
PRICS gehören erst einmal auf die Homepage des Herstellers. Nach den Searchengines ist das der zweitwichtigste Anlaufpunkt für den interessierten Kunden. Aber auch die Seiten von Handel und Handwerk sind wichtige und sinnvolle Kanäle. Über ein Syndication-System sind wir in der Lage, Player auf den Seiten von Kooperationspartnern einzurichten und zu bespielen. Konsequent weitergedacht sind PRICS ein Kampagnentool, das neben den Webseiten von Herstellern, Handel und Handwerk auch in den Portalen von Fach- und Publikumszeitschriften eingesetzt werden kann. Erste Gespräche haben gezeigt, dass eine ganze Reihe von Verlagen sehr interessiert ist. In die Zukunft gedacht muss man dann auch die Möglichkeiten einbeziehen, die sich aus Internet-TV und der Verbreitung auf mobilen Geräten ergeben. Aus Sicht der Agenturen ist PRICS dagegen zunächst einmal ein Lizenzprodukt, das entweder selbstständig oder mit unserer Hilfe produziert und eingesetzt werden kann. Entscheidend aber bleibt, dass die PRICS-Spielregeln eingehalten werden. Nur so werden sie zu einem eigenständigen Qualitätsbegriff und zu einer vertrauenswürdigen Marke.
Was geben Sie Ihren Lizenznehmern an die Hand?
Was die Kollegen lernen ist, wie ein Clip im Netz funktioniert. Dafür gibt es Guidelines oder unsere aktive Unterstützung bei Design, Programmierung und Onlinestellung. Darüber hinaus zähle ich auf den aktiven Austausch aller Initiatoren für neue Ideen und Projekte.