Sie blasen zum Halali! Die Jagd ist eröffnet
Es ist vielleicht noch nicht überall zu spüren, doch die Wirtschaft zieht an. Und das bedeutet: Qualifizierte Arbeitskräfte sind wieder gefragt. Bekanntlich überlassen Unternehmen die Wahl ihrer Mitarbeiter nicht dem Zufall. Manchmal setzen sie sogar ein Kopfgeld aus, um die Besten zu bekommen. Stellen Sie sich vor, auf Ihren Kopf wäre ein Preis ausgesetzt. Ihre Häscher sind hoch spezialisiert und schlagen dort zu, wo Sie es nicht erwarten: an Ihrem Arbeitsplatz. Dort können Sie sich nicht verstecken – und das sollten Sie auch nicht. Wer sich Headhuntern stellt, hat gute Chancen, gestärkt aus der Konfrontation hervorzugehen.
Und: Wer in einer solchen Situation Ruhe bewahrt und Sicherheit ausstrahlt, hat die erste Hürde genommen. Denn auch, wenn Ihnen der Anruf schmeichelt – nach drei Jahren im Berufsleben könnte man ja tatsächlich mal über den nächsten Karriereschritt nachdenken. Das Thema trifft Sie meist unvorbereitet. Und das versucht Ihr Gesprächspartner für sich zu nutzen: Wie reagieren Sie? Wie führen Sie das Gespräch? Die einfache, aber dennoch nicht die häufigste Antwort lautet immer noch: „Können Sie mir Informationen per Mail schicken? Ich gebe Ihnen dazu meine E-Mail-Adresse.“
Bevorzugtes Jagdrevier der Personalberater sind Agenturen. Young Professionals mit ersten Erfahrungen und pragmatischer Arbeitsweise sind zunehmend gefragt. Auf den zeitraubenden Bewerbungsdreiklang Ausschreibung, Auswahl, Assessment-Center haben viele Personalentscheider in Agen- turen und Unternehmen keine Lust mehr. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch Berufseinsteiger einen Anruf eines Headhunters erhalten. Die besten Köpfe jagen nicht, sie werden gejagt.
Zu ernst sollten Sie diese Jagd allerdings auch nicht nehmen. Denn manche Headhunter setzen auf Masse statt Klasse, soll heißen: Sie kontaktieren viele Leute, ohne sich ernsthaft für Sie zu interessieren. Oder sie versuchen, schwer vermittelbare Jobs zu besetzen. Dennoch gilt: Headhunter sind auch nur Menschen – mit ein wenig Glück sogar sehr hilfreiche. Also, raus mit der Sprache, wenn Sie dazu nach Feierabend endlich die Gelegenheit haben. Sie müssen ja nicht gleich morgen den Job wechseln. Aber geschadet hat´s noch niemandem, in der richtigen Situation bereits auf dem Schirm eines Headhunters gewesen zu sein.