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News / Quirliges Stillleben
15.03.2011   News
Quirliges Stillleben
 
Am 18. Juli kündigte Ole von Beust an, von seinem Hamburger Bürgermeisteramt zurückzutreten. Ignoriert hat die Welt das nicht. Als nicht weniger berichtenswert wurde an jenem Sonntag aber ein Groß-Event auf der A40 erachtet.
„,Stillleben’ war das Abschiedsfest der unbeschwerten Kulturhauptstadt. Alles, was jetzt kommt, wird die Toten mitdenken müssen.“ So lautete ein Kommentar in der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ nach dem Unglück bei der Love- parade am 24. Juli. Aus diesen zwei Sätzen kann auch der überaus hohe Stellenwert abgeleitet werden, den das Leuchtturmprojekt „Still-Leben Ruhrschnellweg“ im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres „Ruhr 2010“ genießt. Sechs Tage vor dem Drama in Duisburg war die A40 für den Autoverkehr gesperrt worden. An diesem Sonntag „drängten sich auf den Autobahnspuren gut zwei Millionen Menschen, zeitweilig musste die Feuerwehr die Zugänge sperren, und selbst die Rad- und Inlinefahrer standen im Stau“, schrieb „Spiegel Online“.
Mit der Planung, Umsetzung, Kommunikation, der Website-Konzeption und -Pflege sowie der Sponsoringbetreuung des Mega-Events war TAS Emotional Marketing als Generaldienstleister beauftragt worden. Es war die größte Veranstaltung, die die Essener Agentur in ihrer 20-jährigen Geschichte zu stemmen hatte. Beispiele der Mammutaufgabe: In nur 31 Stunden wurde der Ruhrschnellweg auf 60 Kilometern zwischen Duisburg und Dortmund komplett gesperrt und mit dem Einsatz von mehr als 12.000 Helfern, die durch TAS koordiniert wurden, in eine Veranstaltungsfläche mit 20.000 Tischen und 40.000 Bänken verwandelt. In den lediglich sechs Stunden Veranstaltungszeit sollen, anders als in dem „Spiegel Online“-Beitrag berichtet, offiziell bis zu drei Millionen Besucher auf der Autobahn-Party gewesen sein.


Ruhr.2010 bat zu Tisch

Ziel des drei Jahre lang geplanten Projekts war es, ein neues Bild des Ruhrgebiets in die Welt zu tragen. Das hieß konkret: Das Bild vom alten Ruhrpott sollte dem von einer kreativen Region weichen. Diese Kreativität musste auf die Straße gebracht werden. Dazu galt es, ein weiteres Ziel zu erreichen: nämlich ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Das Still-leben sollte gemeinschaftsstiftend wirken, mithin Gäste zu Gastgebern machen. Das gelang: Schließlich saßen bei schönstem Wetter Taubenzüchter neben Philharmonikern an einem Tisch, sogar Schalke- neben Dortmund-Fußballfans.
Mehr als ein Jahr unterstützte TAS ihren Auftraggeber, die Ruhr.2010 GmbH, auch bei der vorbereitenden Kommunikation für die Veranstaltung. Es wurde überwiegend auf Pressearbeit gesetzt. Ein Schwerpunkt dabei war die„Längste Tafel der Welt“. Die auf der nördlichen A40-Spur aufgestellten Tische wurden für Programmbeiträge, etwa künstlerische Darbietungen, vermietet. Aufgabe war die Bewerbung, Darstellungund Steuerung der Gruppen, die sich online für einen der 20.000 Tische bewarben. Ein Hauptaugenmerk galt derKommunikation der Veranstaltungsfakten. Darunter fielen auch die Bekanntmachung der Haus- und Streckenordnung, sicherheitstechnische Hinweise, darüber hinaus der Aufruf, die Autobahn um 17 Uhr wieder zu verlassen. Hinzu kam, das Engagement einiger Stillleben-Sponsoren zu würdigen.
Die mediale Resonanz auf das Fest war enorm. Es waren mehr als 400 Journalisten vor Ort akkreditiert, davon über 100 ausländische. Tagesaktuelles TV-Material wurde via Satellit von mehr als 100 TV-Sendern weltweit abgenommen. Es gab Übertragungen auf diversen Kontinenten, insgesamt mehr als 225 Stunden Berichterstattung allein im TV. Ausstrahlungen in 200 Ländern (darunter Großbritannien, China, Brasilien und Russland) wurden registriert.


Top-Thema Asphaltbühne

Was für die internationale Berichterstattung im Fernsehen gilt, gilt ebenso für Print- und Onlinebeiträge. Die von TAS auch redaktionell betreute Internetseite www.ruhr2010. de/still-leben diente als zentrale Informationsquelle. Sie verzeichnete innerhalb von nur drei Tagen etwa 17 Millionen Pageimpressions. Auch in den sozialen Medien war die Asphaltbühne das Top-Thema: Bei Twitter sorgte kein anderes Ereignis – auch nicht die Rücktrittsankündigung von Ole von Beust – für mehr Resonanz. Unzählige Videos sind auf den Online-Plattformen von Youtube & Co. zu sehen
Der Chef der Ruhr.2010 GmbH, Ex-WDR-Intendant Fritz Pleitgen, nannte das „Stillleben“ im Anschluss das „emotionale Gründungsdatum der Metropole Ruhr“.(fo)
Foto: TAS Emotional Marketing GmbH/RUHR.2010
Foto: RUHR.2010/Matthias Duschner
 

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