Umbrüche in Stuttgarts Welt der Kommunikation
Nicht nur der Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart 21, Wolfgang Drexler, hat seinen Hut genommen. Auch in der Landesregierung und beim Oberbürgermeister gab es Personalveränderungen.
Der Aderlass bei Stuttgarts OB Wolfgang Schuster ist in den vergangen Jahren groß gewesen. Zuletzt hatte Katrin Lebherz Anfang März gekündigt und ihren Posten nach nur sechswöchiger Dienstzeit verlassen. Ihr Vorgänger Markus Schubert hatte es auch nur neun Monate im Rathaus ausgehalten. Dennoch sollen sich 70 Kandidaten für den Job beworben haben. Ergattert hat ihn schließlich Markus Vogt. Der 35-Jährige gibt seine Geschäftsführerposition bei der Hamburger Agentur Stilcken + Goettges Ende September auf und wird dann Leiter der Stabsabteilung Kommunikation und Sprecher von Schuster.
Indes hat sich Baden-Württembergs Regierungschef Stefan Mappus ebenfalls nach neuen PR-Experten umgesehen. Heiko Kusche ist neuer Sprecher der Landesregierung. Der 37-Jährige löste Stefan Diehl ab, dessen Stellvertreter er bislang war. Laut Staatsministerium erfolgte die Trennung von Diehl, der seinen Posten erst im März angetreten hatte, in beiderseitigem Einvernehmen: „Stefan Diehl hat mitgeteilt, dass er seine Zukunft nicht auf dem Feld der Politik sieht und in die Wirtschaft zurückkehren möchte.“ Zudem kümmert sich Dirk Metz (53) um das Image von Mappus. Der Ex-Sprecher von Roland Koch wurde engagiert, um Mappus und seine Minister in Fragen der Medienpolitik zu beraten.
Schließlich forderte das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm ein PR-Opfer in den eigenen Reihen. Wolfgang Drexler (64) trat von seinem Ehrenamt als Sprecher zurück. Als Grund gab er den politischen Schwenk der SPD an, für die er im Landtag von Baden-Württemberg sitzt. Landtags- und Bundestagsfraktion fordern inzwischen einen Baustopp für Stuttgart 21 bis zu einem landesweiten Volksentscheid.(fo)
Foto: Sprecherbüro