Es ist immer ein Wagnis, ein Fachbuch über ein flüchtiges, schnelllebiges Thema zu schreiben. Bernhard Jodeleit ist es eingegangen. Entstanden ist ein Leitfaden für Social Media Relations, der Web 2.0-affine Leser gleichermaßen mitnimmt wie diejenigen, die ihren Einstieg in die soziale Welt des Internets erst planen.
Jodeleit, der den Stuttgarter Standort der Agentur fischerAppelt, relations leitet, widersteht der Versuchung, das eigene Wissen um Details und aktuellste Entwicklungen im Social Web in vollem Umfang darzulegen. Die Beschreibung gängiger Plattformen wie Corporate Blogs, Unternehmenswebseiten, Xing und Facebook und des Microblogging-Dienstes Twitter gewinnt durch dieses Vorgehen an Tiefe; Praxistipps sind übersichtlich zu Checklisten gebündelt.
Zugleich kokettiert Jodeleit mit der im Idealfall zu Dialog und Augenhöhe verpflichteten Kommunikation im Social Web: Auszüge aus dem Buchma-nuskript hat er vorab online zur Diskussion gestellt; mit einem jovialen „Sie sind ja noch da“ begrüßt er die Leser, die nach der Darstellung der Risiken etwas über die Chancen erfahren möchten, die sich der Unternehmenskommunikation durch den Einstieg in das Social Web bieten. Ab und an bedient er Gemeinplätze wie „erst denken, dann posten“ (Seite 196) oder, dass die neue Waffengleichheit zwischen Absender und Rezipient „den größten Umbruch in der Medienwelt seit Jahrzehnten“ bedeute (Seite VII). Abgesehen davon ist dieses Buch vor allem ein Mittel zur Entschleunigung der Echtzeit-Kommunikation. Ein ums andere Mal rät Jodeleit, sich Zeit zu nehmen und sich Schritt für Schritt dem Thema anzunähern. Dieser entspannte Blick auf die Kommunikation von heute und morgen tut einfach gut. (bb)

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