Heiter bis wolkig – Arbeiten in der Cloud
Was ist die Wolke? Wo steht sie und wie wird sie sich entwickeln? Wer ist drin, wer nicht und warum nicht? Mit keinem Thema habe ich mich in den letzten Wochen mehr beschäftigt als mit der „Cloud“ – genauer gesagt: mit „Cloud Computing“. Und wohl selten hat in den vergangenen Jahrzehnten ein IT-Begriff – ein IT-Hype? – so viele Hoffnungen geweckt, Fragen aufgeworfen und Vorbehalte geschürt. Der IT-Branchenverband BITKOM spricht in seinem Leitfaden „Cloud Computing“ sogar von „Evolution in der Technik – Revolution im Business“. Was aber ist das Revolutionäre der Cloud in unserem geschäftlichen Umfeld und wo tangiert sie uns als Kommunikatoren?
Ich gehe nahezu jede Wette ein, dass jeder von Ihnen bereits regelmäßig in der Cloud ist und sie nutzt! Sie zweifeln? Dann überlegen Sie bitte einmal, über welche Rechen- und Speicherleistung ihr Handy verfügen müsste, um eine einfache Suchanfrage nach einem lokalen Restaurant eigenständig beantworten zu können. Die „Gelben Seiten“ aller Städte Deutschlands müssten digital auf dem Gerät vorliegen, innerhalb weniger Sekunden müsste diese Datenbank angefragt, müssten die Ergebnisse aufbereitet und in eine interaktive Stadtkarte übertragen werden. So leistungsfähig aber ist kein Smartphone der Welt. Daher schickt das Handy seine Anfrage einfach an einen Webserver, der dann irgendwo auf der Erde den gesamten weiteren Prozess übernimmt und steuert – und am Ende nur die Daten zurückmeldet, die für die Beantwortung der Frage notwendig sind. Das ist Cloud Computing in Reinform: Rechen- und Speicherkapazitäten werden virtuell bereitgestellt, Anwendungen laufen nicht mehr zwingend notwendig direkt auf dem Endgerät, und bezahlt wird nur für die tatsächliche Nutzung – in unserem Handy-Fall über die Datentransferkosten.
Verstehen Sie IT also nicht mehr länger als „mein Rechner, mein Speicher, meine Software“. Cloud Computing gilt als Kerntechnologie in der künftigen vernetzten Onlinewelt, über die ganze IT-Systeme virtualisiert und komplexe Anwendungen on-demand zur Verfügung gestellt werden. Damit wandelt sich die Informationstechnologie von einem fixen Kostenfaktor zu einem flexiblen Business-Enabler.
Und wenn Ihnen künftig jemand die schönen Seiten der Cloud eindringlich näher bringen möchte, kontern Sie routiniert: „Ich bin schon drin!“