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News / „Kollaborateure“ spielen mit dem Feuer
11.04.2008   News
„Kollaborateure“ spielen mit dem Feuer
 

„Journey of Harmony“ ist das Thema des Olympia-Fackellaufs, unter dem Slogan „Light the Passion, Share the Dream“ steht er. Doch von Harmonie kann bislang auf der insgesamt 137.000 Kilometer langen Reise nicht die Rede sein.

Nach den Ausschreitungen in London und Paris wurde Zusammenstößen in San Francisco durch ein Versteckspiel mit der Fackel aus dem Wege gegangen. Das Wort „Krise“ nimmt inzwischen selbst Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), in den Mund. Und von der werden sogar jene erfasst, die (noch) gar nichts mit den Olympischen Spielen zu tun haben: PR-Agenturen, die vielleicht von der chinesischen Regierung beauftragt werden.

Nachdem Ende vergangener Woche durch die „Financial Times“ bekannt geworden war, dass China US-amerikanische und britische Agenturen zu Gesprächen eingeladen hatte, warnen Aktivisten vor einer Zusammenarbeit. „Jede PR-Agentur, die versucht, China dabei zu helfen, sein Zerrbild der Wahrheit zu zeichnen, setzt sich möglicherweise Protesten vor ihren Büros aus“, sagt Matt Whitticase, Sprecher der Kampagne Free Tibet. Gestern trafen sich Interessengruppen in Budapest, um unter anderem über Aktionen gegen PR-Agenturen zu diskutieren. Eine Variante, die in Betracht gezogen wird: Kunden werden aufgefordert, ihre Verbindung mit den Agenturen zu überdenken.

Hill & Knowlton steht für die offenbar anstehenden Aufträge aus China – von PR im Vorfeld Olympias, Medientraining und Marktforschung ist die Rede – nicht zur Verfügung, weil sich die Agentur, wie es heißt, auf ihre Kernaufgabe konzentrieren will: Sie berät bereits das Pekinger Organisationskomitee für Olympia. Damit steht in finanzieller Hinsicht schon mal ein Gewinner fest. Und einen Imageverlust muss H&K kaum befürchten, wie die wieder ausgegrabenen Storys über die Agentur zeigen. (fo)
 

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