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08.02.2008   News
Von Transparenz und „düsteren Kräften“
 

Der Unicef-Vorsitzende Reinhard Schlagintweit begrüßt den Rücktritt seiner Nachfolgerin und Vorgängerin Heide Simonis. „Ich war sehr erleichtert“, schreibt er in einem Offenen Brief an die ehrenamtlichen Helfer: „Alles was fest schien, geriet ins Wanken. Man konnte nichts und niemand vertrauen und hatte das Gefühl, es mit ungreifbaren, düsteren Kräften zu tun zu haben, ohne ein Ende zu sehen.“

Doch zum Glück für den 79-Jährigen und den umstrittenen Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs (60) gibt es auch weniger düstere Kräfte wie den ARD-„Adelsexperten“ Rolf Seelmann-Eggebert oder Ex-ARD-Talklady Sabine Christiansen, die auf einer Pressekonferenz am Aschermittwoch ungeachtet der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln zwar „Schlamperei“ bei Unicef monierte, aber sicher ist, dass „keine Spenden veruntreut wurden“. Die Krise, bei der es unter anderem um umstrittene Provisionszahlungen geht und die im vergangenen November durch die Berichterstattung der „Frankfurter Rundschau“ öffentlich sowie im Januar durch ein KPMG-Gutachten manifest wurde (PR Report 02/2008), ist damit überstanden – hofft Unicef Deutschland in Köln. Mit „Hoppel-Heide“ Simonis glauben Schlagintweit und Garlichs den idealen Sündenbock gefunden zu haben.
Für alle Fälle liegt ein Eckpunktepapier bereit, und die Verantwortlichen geloben für die Zukunft Transparenz. Christiansen spricht davon, dass man nun „im Glashaus“ sitze. Dort könnte es ungemütlich werden. Unicef ist darauf angewiesen, dass man ihr das Transparenz-Versprechen abnimmt. Spendenorganisationen stehen in direkter Konkurrenz. Und es gibt einige, die dem Spender ein glaubwürdigeres Angebot machen als Unicef. Die katholische Adveniat etwa wird von PriceWaterhouseCoopers zu den transparentesten Hilfsorganisationen gezählt. (fb)
 

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