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Oliver Morgenthal
26.10.2007   News
Im Profil: Oliver Morgenthal
 

K+S, ehemals Kali und Salz, weltweiter Anbieter von Düngemitteln, Pflanzenpflege- und Salzprodukten, zeigt sich auch regional dialogbereit. (PR Report 11/2007)

Zielsicher fährt der Daumen von Oliver Morgenthal (40) auf der Landkarte von einem kleinen Ort namens Neuhof bei Fulda zu einem ebenso kleinen Ort im Werra-Ulster-Kalirevier mit der Bezeichnung Philippsthal. Sein Unternehmen, die K+S Gruppe, will auf dieser 60 Kilometer langen Strecke eine Pipeline bauen. Darin soll salzhaltiges Wasser, das durch Niederschläge auf die Halde des Kaliwerks Neuhof entsteht, ins Werk Hattorf (Kreis Hersfeld-Rotenburg) transportiert werden. Hier soll es zunächst in der Produktion genutzt werden; ein Teil soll dann unter Einhaltung bestehender Grenzwerte gemeinsam mit einem Teil der Abwässer des Werks Hattorf in die Werra geleitet werden. Grund: Die Gesteinsschichten bei Neuhof, in denen bisher die Haldenwässer entsorgt wurden, können die Haldenwässer künftig nicht mehr speichern.
Der Plan hat für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Und wenn das immerhin 12.000 Mitarbeiter beschäftigende MDax-Unternehmen in der Öffentlichkeit bislang auch nicht viel bekannter als Phillipsthal gewesen sein mag, dürfte sich das seit der bundesweiten Berichterstattung über das K+S-Projekt geändert haben. Dass sich die Erfolgsstory des Konzerns mit den Schwerpunkten Kali- und Salzförderung bislang so wenig herumgesprochen hat, ist umso erstaunlicher, als das Unternehmen seit Jahren stetig wächst, 2006 zum Beispiel den größten südamerikanischen Salzproduzenten Chiles kaufte und die Consumer-Marke Compo zu seinem Portfolio zählt.
Von „zum Teil emotional motivierten Stimmen“ spricht Morgenthal vorsichtig, wenn er die Gegner des Pipeline-Vorhabens meint, über das K+S bereits seit Februar 2006 informiert. Seither versucht er, mit seinem Kommunikationsteam sowie Experten und Fachleuten auf alle Beteiligten zuzugehen und die „Diskussionen auf der Sachebene“ zu führen. „In der Rückschau muss ich sagen, dass wir das Thema anfangs unterschätzt haben“, gesteht Morgenthal. Wie alle industriellen Prozesse sei auch die Kaliproduktion nicht ohne Eingriffe in die Natur möglich und habe die Region mit geprägt. Andererseits habe das Thema Umweltbelastung eine Dynamik entwickelt, die vielfach die sachliche Ebene verlassen habe. Die Auseinandersetzung habe sich seit zweieinhalb Monaten verschärft und beanspruche inzwischen ein Viertel seiner Arbeitszeit. Auf mehr als 80 Veranstaltungen, Treffen und Gesprächen mit Mandatsträgern und Presseterminen habe K+S das Projekt und die Prüfung von denkbaren Alternativen zur Pipeline vorgestellt. Es habe Anhörungen in den Landtagen Hessens, Thüringens und Niedersachsens sowie vor kommunalen Gremien gegeben. K+S verteilte Flyer, informiert im Internet und geht auch in seinem Nachhaltigkeitsbericht auf die Pipeline ein.
„Worüber reden wir?“, fragt er zwischendurch rhetorisch, um zu erklären : „Die Konzentration des Salzgehalts der Werra wird sich nicht verändern, der Grenzwert wird nicht überschritten und die Qualität des Flusses nicht beeinträchtigt werden.“
K+S und das Kommunikationsteam seien zuversichtlich, die Belastung der Umwelt in den nächsten Jahren noch weiter zu reduzieren und zu vorzeigbaren Ergebnissen zu kommen.  (fo)

Stationen
1990 bis 1994: Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni-
versität Kassel
1994/95: Einsatz bei der Treuhandanstalt im Bereich Vertrags-management/-controlling
1995: Eintritt in die K+S AG in Kassel, Aufgaben der internen Berichterstattung an Vorstand und Aufsichtsrat
von 1997 an: zusätzlich Aufbau der Investor Relations
seit Juni 2002: Leiter Kommunikation der K+S AG
 

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