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News / Vorabend einer Revolution?
02.09.2010   News
Vorabend einer Revolution?
 

Die Zeit scheint wieder einmal reif. Reif für einen ganz großen Wurf in Sachen Kommunikation. Zurzeit feilt EU-Kommissarin Viviane Reding an der Umsetzung eines 14-Punkte-Plans, den sie bereits Mitte Juni ihrem Chef, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, in einem Brief vorgestellt hat.

Nachdem erste strukturelle Änderungen in der Aufstellung der Kommunikationsabteilung der EU-Kommission bereits vor der Sommerpause in Kraft getreten waren, sollen demnächst personelle Veränderungen auf höchster Abteilungsebene folgen. Das Online-Nachrichtenportal EurActiv berichtet, dass Claus Sørensen, Generaldirektor der Kommunikationsabteilung, sobald sein Mandat Ende 2010 ausläuft, höchstwahrscheinlich Platz für einen neuen Chef-Kommunikator machen wird. Sein bisheriger Stellvertreter, Panayotis Carvounis, hat bereits das Feld geräumt. Er ist zum Leiter der Kommissionsvertretung in Griechenland ernannt worden. Der Pressesprecher der EU-Kommission in Deutschland, Carsten Lietz, wollte die Spekulationen über anstehende Personalveränderungen nicht bestätigen. Die EU-Kommission befinde sich hier in einem fließenden Prozess, dessen Ende noch nicht absehbar sei.
Die 14 Punkte beinhalten auf den ersten Blick wenig Zündstoff, trotz organisatorisch-technischer Neuerungen wie der Installation von Telepromptern in den Pressekonferenzräumen der Kommission, der Formierung von Online-Teams – acht Mitarbeiter kümmern sich um die Aktualisierung der Websiten des Präsidenten und der Kommissare, zehn bis 15 Mitarbeiter stellen den zielgerichteten Einsatz von sozialen Medien für die Kommission sicher – und der Aufnahme von Journalistenreisen und SMS-Services in das Standard-PR-Programm. Mit ihrem Maßnahmenpaket will Reding die Politik und den Geist Europas den Menschen näher bringen. Das hatte auch schon Margot Wallström versucht. Während Barrosos erster Amtszeit war sie als Kommissarin ausschließlich für die Kommunikation der Kommission zuständig. Dementsprechend umfasste ihr Maßnahmenkatalog gleich 50 Punkte. Diesmal sollen 14 reichen. Erstmal. Denn Viviane Reding hatte in ihrem Brief an Barroso angekündigt, dass die genannten Maßnahmen nur ein erster, aber sicherlich nicht der letzte Schritt in der Entwicklung der Kommunikationsstrategie sein werden. Glaubt man den Quellen von EurAktiv, stehen wir sogar vor einer kommunikativen Revolution. Ein erstes Vorzeichen könnte jedenfalls die Konzentration der Kommunikation auf die Person des Präsidenten sein, die Reding angeblich anstrebt. Ob der weltgewandte, aber stets etwas zugeknöpft wirkende Barroso das ideale Kampagnengesicht abgibt, bleibt zu bezweifeln.  (bb)
 

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