Wenn es um die Zukunft von Nachrichtenmedien und den Journalismus geht, machen sich 33 Prozent der Journalisten um die Auswirkungen von Falschmeldungen sorgen. Etwas mehr als die Hälfte betrachtet "Fake News" als langfristiges Problem, während etwa ein Drittel darin ein kurzfristiges und lösbares Problem sieht. Nur zehn Prozent halten sie für unproblematisch. Das geht aus der Studie "Zusammen wachsen." der Newsroom-Plattform Mynewsdesk hervor.
Deutlich mehr Journalisten, nämlich 69 Prozent, fürchten um die wirtschaftliche Tragfähigkeit unabhängiger Nachrichten, 58 Prozent sehen in einer abnehmenden Qualität in der Pressearbeit von Organisationen ein echtes Problem für die Medienbranche. Insgesamt haben im vergangenen Juni 3175 Journalisten sowie Kommunikations-, PR- und Marketing-Profis aus zwölf Ländern an der Umfrage von Mynewsdesk teilgenommen. In Deutschland waren es 260 Journalisten und 366 Kommunikationsfachleute.
Über die Frage der Glaubwürdigkeit von PR, sicherlich auch ein Aspekt von Qualität, gehen die Meinungen von Journalisten und Kommunikatoren auseinander. 71 Prozent der PR-Fachleute in der DACH-Region gehen davon aus, dass die Medienvertreter ihre Marke für eine "vertrauenswürdige Informationsquelle" halten, weltweit sind es sogar 81 Prozent. Eine Basis für die Glaubwürdigkeit ist die Beziehungspflege der Kommunikatoren zu Journalisten. Dies umso mehr, als Journalisten der Umfrage zufolge ihre Geschichten zu 84 Prozent aus ihrem jeweiligen persönlichen Netzwerk ziehen. Logisch, dass 80 Prozent der deutschen Kommunikationsmanager angeben, an langfristigen Beziehungen zu einzelnen Journalisten zu arbeiten. Daran sind auch knapp 70 Prozent der Journalisten interessiert. Sie beklagen jedoch, dass PR-Professionals zu wenig Zeit in den Aufbau und die langfristige Pflege von Beziehungen investierten. Etwa die Hälfte der befragten Medienvertreter macht die Erfahrung, dass die PR-Profis vorwiegend nur dann auf sie zukämen, wenn es gilt, ein PR-Thema zu pushen.
Die häufigsten Klagen in Bezug auf PR-Inhalte:
1. Markeninhalte sind zu stark auf den eigenen Nutzen ausgerichtet (60 Prozent).
2. Kommunikatoren, die nicht aus dem Medienbereich kommen, sind immer bestrebt, etwas zu verkaufen (55 Prozent).
3. Markengeschichten fehlt die journalistische Ausrichtung (48 Prozent).
Immerhin 40 Prozent der Berufskommunikatoren geben zu, dass ihre Inhalte uninteressant sind, weil ihre Marken keine Risiken eingehen wollen.
Schließlich hat Mynewsdesk gefragt, welche neuen Technologien oder Kanäle in den kommenden 18 Monaten am wichtigsten werden, um Nachrichten zu verbreiten. Nach Meinung der Journalisten wird Live-Streaming das Ranking der Verbreitungswege anführen. Dies ist laut Mynewsdesk eine Möglichkeit, mit der Zielgruppe auf eine authentischere und zugänglichere Weise zu interagieren, als mit Videoproduktionen. Insgesamt setzen PR- und Marketing-Profis mehr Vertrauen in Video-Messaging: 49 Prozent sehen darin eine bedeutende Entwicklung. Allerdings nannte nur einer von fünf Journalisten Video-Messaging als neuen wichtigen Kanal.
Die Studie "Zusammen wachsen." soll Mynewsdesk zufolge zeigen, wie Journalismus und PR künftig zusammenarbeiten sollten und beinhaltet auch Handlungsempfehlungen für PR-Professionals. Das E-Book zur Studie ist
hier kostenfrei erhältlich. Außerdem hat der PR-Dienstleister
ein Video mit Statements von Experten zu den Themen Fake News, Social Media, Technologien und Kommunikationskanäle auf Youtube eingestellt.