Instagram ist kein Muss, eignet sich aber hervorragend als Schaufenster für Produkte sowie Influencer Relations. Was Sie auf dem "Social-Media-Laufsteg" beachten müssen, erklärt Expertin Ira Reckenthäler. (Dieser Text ist ein Auszug aus der PR-Werkstatt "Social Media".)
Instagram stellt Twitter auf den Kopf. Es geht nur ums Visuelle: Bilder und 15 Sekunden kurze Videos. Der Erfolg beruhte zu Beginn auf einfachen Fotofiltern, die auch aus normalen Smartphone-Fotos einen ästhetischen Genuss machen.
Für PR- und Kommunikations-Kampagnen ist Instagram vor allem wegen der überragenden Engagement-Rate interessant. Sie lag bis vor Kurzem bei rund sechs Prozent. Aber es wird schwerer, diesen Wert zu halten. Denn neben der Nutzerzahl und Content-Menge steigt die werbliche Aktivität der Marken. Zudem verändert sich der Kanal-Algorithmus stetig.
Instagram eignet sich hervorragend, um den Gebrauch von Produkten visuell darzustellen. Der Kanal ist ein Schaufenster. Manche Modemarke investiert ihr ganzes Marketing-Budget in Instagram – erfolgreich. Aber auch gut gemachte und wohlgemeinte CSR-Maßnahmen lassen sich zeigen. Nötig sind vorzügliches Social-Media-Handwerk und kreative Ansätze.
Auch auf Instagram sollten Sie relevante Meinungsführer ausfindig machen und diesen folgen. Liken Sie deren Bilder und kommentieren Sie. Das Prinzip „Follow for Follow“ funktioniert gut, aber gehen Sie differenziert vor. Markieren Sie Personen, die Ihr Produkt erwähnen. Nutzen Sie kurze, aussagekräftige Bildunterschriften mit einem Call to Action. Animieren Sie zur Interaktion. Antworten Sie auf Kommentare. Und sei es nur mit einem Dank.
Mit Hashtags erreichen Sie – im Gegensatz zu Twitter – auf Instagram am meisten Reichweite, wenn Sie zahlreiche relevante Schlagwörter nutzen. Fünf bis 15 dürfen es sein, eigene wie gängige. So gelangen Fans eines Themas auf Ihren Kanal. Links kann man auf Instagram nicht in Posts einbauen, sie sind nicht anklickbar.
Instagram eignet sich gut für Influencer Relations. Gerade jüngere Zielgruppen vertrauen deren Empfehlungen deutlich mehr als der direkten Botschaft einer Marke. Gewinnen Sie Meinungsführer für sich und statten Sie sie mit Ihren Produkten aus. Wenn die Influencer damit flanieren, wird Instagram zu Ihrem Laufsteg. Setzen Sie eher auf Micro-Influencer, die zwischen 1.000 und 100.000 Follower haben. In deren Communitys erreichen Sie die höchste Identifikation mit den Aktionen der Influencer.
Stecken Sie Ihr Geld besser in Influencer Relations als in Schaltungen – das macht Ihre Marke glaubwürdiger und Ihre Botschaften nachhaltiger sichtbar. Manche Influencer gehen Kooperationen gegen Überlassung des Produkts ein, jedoch sind Beträge in der mittleren Hundert- bis Tausend-Euro-Region angebracht. Für die Erfolgsmessung sind mehr Parameter relevant als Postpreis und Kommentarzahl. Holen Sie sich Hilfe von Fachleuten.
Dos
Aktuelle und relevante Hashtags nutzen (zwischen sechs und zwölf)Passenden Profilen folgenEinheitliche BildspracheDrei bis fünf Bilder täglich postenDie beste Postingzeit ist zwischen 16 und 20 Uhr
Dont's
Bilder ohne Hashtag postenBilder im Breitbandformat
Tipp: Dieser Beitrag ist Teil der PR-Werkstatt "Social Media" (hier als E-Paper oder Print-Ausgabe erhältlich). Darin beschäftigt sich Ira Reckenthäler auf 16 Seiten mit Facebook, Snapchat und Co. Von der Analyse über die Wahl der Kanäle bis zur Erfolgskontrolle: Ein Leitfaden für Unternehmen. Reckenthäler leitet bei der Agentur Wildcard Communications Social Media und Digital Relations.
Abonnenten des PR Reports erhalten die PR-Werkstatt kostenlos.
Bislang erschienen:
Der Newsroom: Wie sich Themen über die Schaltzentrale der Unternehmenskommunikation effizient steuern lassen.
Wirksam schreiben für das Web: Am Bildschirm lesen Menschen anders als auf Papier. Was das für das Schreiben von Onlinetexten bedeutet.
Das 1x1 des PR-Fotos: Wie Sie mit professionellen Bildern überzeugen.
Blogger Relations: Wann Sie auf Blogger setzen sollten und wie Sie mit ihnen fruchtbare Beziehungen aufbauen.
Das A und O der Pressemitteilung: Wie man gute Pressemitteilungen schreibt und wie man sie richtig einsetzt.
Die Kunst der guten Rede: Wie gute Reden entstehen.
Social Media: Ein Leitfaden für Unternehmen.