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Alexander Wilke (Foto: ThyssenKrupp)
03.04.2017   News
Was ThyssenKrupp an Agenturen stört
 
ThyssenKrupp hat zusammen mit den Werbern von Thjnk eine eigene Werbe- und Digitalagentur gegründet: Bobby & Carl soll zunächst exklusiv für das Unternehmen arbeiten. Kommunikationschef Alexander Wilke will damit die Kommunikation des Dax-Konzerns besser machen. Im Interview zeigte er sich unzufrieden mit dem Angebot von Agenturen.
"Wir wollen mit unseren Bedürfnissen als Konzern von Agenturen besser verstanden werden. Es ist extrem schwer und dauert extrem lange, einen komplexen Industriekonzern mit vielen verschiedenen Geschäftsfeldern zu verstehen", sagte der 44-Jährige in der aktuellen Ausgabe des PR Reports. "Ich bin nicht sicher, ob Agenturen es sich leisten können, so viel Zeit zu investieren, denn sie wollen möglichst viele Aufträge bekommen. Das kann eine Customized Agency deutlich besser und effizienter machen."
Wilke äußerte sich kritisch über das Angebot auf dem Markt: "Kommunikationsagenturen können viel von Strategieberatungen lernen, was Flexibilität, Kundenorientierung und Qualität der Mitarbeiter angeht. Wir haben unser Markenprojekt mit McKinsey gemacht. Die haben ein hohes Verständnis für Kundenbedürfnisse. Denen geht es weniger darum, ihre Dienstleistung und Werkzeuge zu verkaufen. Das ist bei Kommunikations- und Werbeagenturen nicht immer so gewesen."
Die Personalsuche für Bobby & Carl läuft bislang eher schleppend. 30 bis 40 Mitarbeiter soll die Agentur mal haben, bislang sind es erst 15. "Der Kreativmarkt ist anders als der PR-Markt. Der Auftritt für Bobby & Carl muss ungewöhnlich sein, damit wir auffallen und nicht als langweilige B2B-Corporate-Agentur gelten. Thjnk kann als Partner mit seinen Klassik- und Digitalkompetenzen ausgleichen, was wir noch nicht gefunden haben", sagte Wilke. Ein B2B-Konzern, der Kurbelwellen, Stahlprodukte und Aufzüge herstelle, werde nicht unbedingt als extrem innovativ und spannend für Kommunikationsaufgaben gesehen.
Wie die maßgeschneiderte ThyssenKrupp-Agentur Bobby & Carl genau funktionieren soll, lesen Sie im aktuellen PR Report.
Außerdem im großen Strategiegespräch mit Alexander Wilke: Welche Mitarbeiter er nicht mehr braucht, warum ihm die Markenchefs weglaufen und wieso er bei der Parkplatzvergabe mitredet. Hier können Sie das Magazin als E-Paper und Printausgabe bestellen. Oder im iKiosk.
 

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