PR ohne Influencer und Social Media ist kaum noch denkbar. Aber Vorsicht: Wer nur auf Reichweite schielt, gerät schnell in schlechte Gesellschaft, warnt unser Experte Djure Meinen (Foto).
Die Falle: "Influencer brauchen hohe Reichweite"
Nicht nur Unternehmen kaufen Fans und Follower, auch Influencer tun das. Die Angebote sind preislich verlockend und werden aggressiv beworben. So lange Unternehmen unkritisch auf diese Zahlen schauen, wird sich das nicht ändern.
Dabei sind es keineswegs halbseidene Betrüger, die sich solcher Methoden bedienen. Besonders unter Instagramern ist es ein offenes Geheimnis, dass die Zahl der Follower nicht immer ganz der wahren Bedeutung eines Kanals entspricht. Wer sich dem Spiel entzieht, schneidet sich bei der aktuellen Marktsituation aber eher ins eigene Fleisch.
Der Ausweg
Wer nicht in erster Linie auf Zahlen schaut, sondern nach Menschen sucht, die zur Marke passen und sich auf sie einlassen, muss sich um gekaufte Fans und Follower wenig Sorgen machen. Dennoch schadet es nicht, zu wissen, was von den Zahlen zu halten ist.
Erster Anhaltspunkt: die Interaktionsrate. Accounts mit vielen Zehntausenden Followern ohne nennenswerte Likes oder Kommentare haben wenig Wirkung. Durchaus möglich, dass viele Follower eher künstlicher Natur sind. Auch viele Follower aus Ländern, die die Sprache der Seite nicht sprechen, und Fans mit merkwürdigen Namen oder wenig kreativen Profilbildern, können ein Zeichen für eine geringe Validität der Zahlen sein. Ein wenig Überblick verschaffen Tools wie der Facebook Like Check oder der Fake Follower Check.
Interaktionsraten lassen sich manipulieren.
So berichtete der Experte André Krüger von Instagramer-Netzwerken, die sich mit großem Elan gegenseitig kommentieren und so zu teils erstaunlichen Interaktionsraten nahe oder über zehn Prozent gelangen. Hier hilft nur genaues Hinschauen. Wenn immer die gleichen Personen intensiv interagieren und die Kommentare sich merkwürdig ähneln, sollten Sie das gegenüber den Influencern ansprechen.
Tipp der Redaktion: Dieser Text ist ein Auszug aus dem Artikel "Falsche Freunde, faule Tricks", in dem der Experte Djure Meinen vor acht Fallen bei Social Media und Influencer Relations warnt – und zeigt, wie Sie ihnen entkommen können. Der Artikel erschien
in der aktuellen Ausgabe des PR Reports. Hier können Sie das Magazin als
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Meinen ist Berater bei der Agentur Wildcard und Autor der
PR-Werkstatt "Blogger Relations".