BWL-Know-how ist nicht der entscheidende Karriereturbo für Kommunikationsmanager. Dies legt eine jüngst erstmals allgemein veröffentlichte Befragungsstudie nahe: Kommunikationsprofis finden aktuell Businesskenntnisse nicht wichtiger als herkömmliches Kommunikations-"Handwerkszeug". Die Bedeutung von Businesswissen hat sich sogar leicht verringert, während die Bedeutung von "Handwerkszeug" zugenommen hat.
So schätzen von 751 befragten Kommunikations-Professionals aus dem deutschsprachigen Raum 92 Prozent kommunikations- und PR-bezogenes handwerkliches "Know-how" als den wichtigsten Kompetenzbereich ein. Gegenüber einer vergleichbaren Erhebung aus 2004 ist das ein leicht erhöhter Wert. Umgekehrt hat die Bedeutung von BWL-Wissen im selben Zeitraum von 81 Prozent damals auf 76 Prozent heute leicht abgenommen. Auch kommunikationswissenschaftliche Kompetenz hat im selben Zeitraum etwa fünf Prozentpunkte verloren.
171 der 751 interviewten Personen haben bereits an betriebswirtschaftlichen Weiterbildungen teilgenommen. Von dieser Gruppe fühlen sich 59 Prozent eigentlich fähig, in andere Abbildung außerhalb der Kommunikation zu wechseln, insbesondere in Richtung Vertrieb. Umgekehrt stellen aber auch rund 54 Prozent ernüchtert fest, dass diese Weiterbildungen bei Ihnen zu keinerlei Veränderung bei Karrierethemen, etwa zu mehr Dialog mit oder Gesprächseinladungen seitens des Top-Management geführt habe, wenn es nicht auch vorher schon BWL-Fachbasis gab.
Die Studie entstand in Kooperation zwischen Holger Sievert (Hochschule Macromedia), Lars Rademacher (Hochschule Darmstadt) und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anna Weber (wiederum Macromedia). Der Beitrag "Business Knowledge as a Limited Success for Communication Managers"
erschien im Band "The Management Game of Communication" im Wissenschaftsverlag Emerald.