Bestens vernetzt in der Welt
Die resolute Münchner Unternehmerin Regine Sixt und die ehemalige Gruner + Jahr-Managerin Katarzyna Mol-Wolf, jetzt Chefin des "Inspiring Network", haben so ihre Ähnlichkeiten: Nicht nur der gleichzeitig innovationsfreudige, wie zupackende, bodenständige Stil der Inhaberinnen ähnelt sich bis zu einem gewissen Grad, beide hegen auch eine Vorliebe für die Symbolkraft einer richtungsweisenden Namensgebung. "Go Sixt" nennt sich das Magazin, das Inspiring Network produziert und das global in 80.000 Exemplaren verteilt wird, darunter 60.000 edle Hefte, die direkt an Premium-Kunden gehen.
Den Aufbruchsgeist trägt es im Titel: "Go Sixt" steht für Regine Sixt eben auch für "Go Future", wie sie im Frühjahrs-Editorial des neu gestalteten Magazin schreibt. "Was ist wirklich aufregender: Das Reisen, das wir in unserer Vorstellungswelt unternehmen, oder das Reisen in der realen Welt", fragte sie ihre Kunden. "Schließen Sie ihre Augen - und sehen Sie für sich selbst!".
Reisetipps für die anspruchsvolle Leserschaft
Tatsächlich nimmt Katarzina Mol-Wolfs Redaktionsteam die "Go Sixt"-Leser mit auf eine nicht nur imaginäre, sondern mit tollen Luxushotel- und Städteportrait-Tipps sehr reale Reise. Was die besondere Handschrift der Chefredakteure Andreas Möller und Lucas Koch ausmacht, ist allerdings der geistige Trip, zu dem das Magazin seine anspruchsvollen Leser einlädt. Und deswegen beginnt es gleich einmal nicht auf dem Boden, sondern in der hohen Luft: Vorgestellt wird eine Zukunftsstudie des slowakischen Designers Stefan Klein, der mit dem AeroMobil ein Gefährt zur Serienreife bringen möchte, wie man es bislang nur aus kühnen Sci-Fi-Fantasien kannte.
Aufbauend auf diesem futuristischen Grundakkord geht es mit Realien zum Augenreiben weiter - etwa dem von Bluesmart entwickelten IT-intelligenten Rollkoffer, der sich mittels einer Smartphone-App fernsteuern lässt. Praktisch, wenn das Gepäckstück mal wieder endlose Schleifen in den Bäuchen von chaotischen Großflughäfen dreht. Per GPS-Tracking kann man das gute Stück nicht nur auffinden - sondern aus Sicherheitsgründen aus der Distanz auch abschließen. Gut in eine "Wired"-Ausgabe hätte schließlich auch das Interview mit Annette Winkler, CEO von Smart Automobile gepasst, die als einer der ersten Daimler-Führungsfrauen eine Fahrzeugkonzerntochter führt - und mit ihren Design-Vorstellungen Maßstäbe setzt.
Doch das inspirierte, inspirierende Magazin soll nicht zur Pflichtlektüre für Nerds und Geeks verkommen, deswegen wiegt das Redaktionsteam die einschlägigen Tech-Design-Reportagen - darunter auch ein Besuch in den führenden US-Future-Labs oder eine Testfahrt mit dem Spiegel Online-Autor Jürgen Pander im Tesla Model S - mit opulent gestalteten Strecken auf, mit der sich auch eine Premium-Frauenzeitschrift oder ein Lifestyle-Magazin schmücken würde. So darf ein Sehnsucht-auslösendes Stück über VIP-Resorts in der Karibik ebenso wenig fehlen wie eine Werkschau des weltweit tätigen Star-Architekten Christoph Ingenhoven.
Was Regine Sixt so (um)treibt
Last but not least darf es bei "Go Sixt" - immerhin ein geschickt eingesetztes Werkzeug der Kundenbindung - noch ein wenig menscheln. So lernt man Regine Sixt von ihrer karitativen Seite kennen. Und man blickt ein wenig hinter die Kulissen, wie die Firmenchefin höchstpersönlich zusammen mit Modemann Brian Rennie den weltweit einheitlichen neuen Look der Sixt-Uniformen gestaltete.
Alles in allem: ein rundes, global vernetztes Magazin (in englischer und deutscher Erscheinung), das dem Geist des Inspiring Networks alle Ehre macht.
Rupert Sommer